Landwirte befürchten Ernteausfälle
Trockenheit macht den Bauern im Norden zu schaffen

Sie warten auf den Regen: Landwirte, die jetzt mit dem Trecker ihre Äcker befahren, wirbeln auf vielen Felden jede Menge Staub auf | Foto: Pixabay
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  • Sie warten auf den Regen: Landwirte, die jetzt mit dem Trecker ihre Äcker befahren, wirbeln auf vielen Felden jede Menge Staub auf
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(lm/sv). Nicht bei allen kommt das warme und trockene Frühlingswetter der vergangenen Tage gut an: Besonders die Landwirte benötigen derzeit dringend Wasser. Viel Wasser, wie Martin Peters, Kreislandwirt aus dem Landkreis Harburg, bestätigt. "Wir brauchen jetzt über mehrere Tage anhaltenden Landregen, sonst bekommen wir demnächst echte Probleme", sagt Peters. Viele Landwirte befürchten aufgrund des ausbleibenden Regens Ernteausfälle bei den Sommergetreiden. Zwar laufen die Beregnungsanlagen auf zahlreichen Feldern bereits, allerdings ist diese Form der Bewässerung mit hohen Extrakosten für die Bauern verbunden, weshalb alle auf Regen warten. "Das Wetter ist leider kein Wunschkonzert", weiß auch Peters.

Der Wetterbericht verheißt für die Landwirte in den beiden Landkreisen Harburg und Stade derzeit nichts Gutes. Viel Sonne, Temperaturen um die 20 Grad Celsius und eine geringe Aussicht auf Regen. Die Böden der Felder seien teilweise schon so ausgetrocknet, dass es zur Bildung von Rissen kommt. Beim Landwirt Joachim Becker aus Rosengarten sieht die Lage etwas komfortabler aus. Auf seinen Feldern wächst derzeit nichts, was unbedingt Wasser benötigt. "Aber wehe dem, der gerade Getreide ansät", sagt Becker und kann die Sorgen seiner Branchen-Kollegen nachvollziehen. "Die letzten knapp zehn Jahre waren hart für unsere Branche und auch die derzeitige Situation macht es nicht einfacher." Generell nehme er die Stimmung in der Landwirtschaft zunehmend angespannter wahr.

Landwirt Christoph Vollmer aus Oldendorf (Landkreis Stade) bereitet das Wetter mehr Sorgen. "Gerade die leichten Standorte mit höherem Sandanteil können nur wenig Wasser speichern", sagt Vollmer. "Da sind die Wasservorräte inzwischen aufgebraucht." Das Getreide brauche unbedingt in der nächsten Woche Wasser, sonst werde es zu Ernteverlusten kommen. "Nur um die Kartoffeln mache ich mir keine Sorgen, die haben für die nächsten drei bis vier Wochen noch keinen Wasserbedarf. Und für den Mais ist es auch nicht so dramatisch, der hat erst im Juni und Juli den höchsten Wasserbedarf."

Stades Kreislandwirt Johann Knabbe kann in der Trockenheit sogar einen Vorteil erkennen: "Auch wenn wir dringend Regen brauchen, durch die kalten Nächte und den geringen Niederschlag hatten die Pflanzen eine sehr gute Wurzelentwicklung. Sie sind nicht so schnell nach oben getrieben, was uns sonst oft Probleme bereitet, sondern haben auf der Suche nach Wasser und Wärme starke Wurzeln gebildet."

Doch auch er macht sich Sorgen um die leichten Böden: "Wir hatten im Februar und März die doppelte Niederschlagsmenge wie sonst, sodass viele Felder noch über gute Wasserspeicher verfügen. Aber auf den leichten Standorten wird es jetzt knapp. Wir brauchen Regen - und zwar weitaus mehr als nur 20 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter, sonst kommt es zu geringen Erträgen."

Sie warten auf den Regen: Landwirte, die jetzt mit dem Trecker ihre Äcker befahren, wirbeln auf vielen Felden jede Menge Staub auf | Foto: Pixabay
Die Erde ist stellenweise so trocken, dass Risse entstehen | Foto: Markus Spiske/Unsplash
Redakteur:

Lennart Möller aus Rosengarten

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