DRK Harburg-Land hilft in Ahrweiler
Vietnamesen spenden 3.000 Euro für Hochwasseropfer
bim. Buchholz. Die Bilder aus den überfluteten Gebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind schwer zu ertragen. Allein im rheinland-pfälzischen Ahrweiler kamen mindestens 132 Menschen ums Leben, weitere 73 Personen werden vermisst. Und die Zerstörung durch die Naturgewalt ist verheerend. "Es gibt dort keinen Strom und kein Wasser. Es fehlt an allem. Viele Hauseigentümer sind gar nicht gegen solche Schäden versichert", weiß Jan Bauer, Kreisbereitschaftsführer des DRK Harburg-Land. Die Hilfsbereitschaft - auch von den Menschen aus dem Landkreis Harburg - ist riesig. Weil sie wissen, wie es den Menschen in den Hochwassergebieten geht, und sie zum Dank für die freundliche Aufnahme in Deutschland etwas zurückgeben möchten, hat der Verein der Vietnamesen im Landkreis Harburg binnen einer Woche 3.000 Euro gesammelt. Das Geld übergaben jetzt Mitglieder des Vorstands und Pham-Cong Hoang, Bundesvorsitzender der Organisation für Angelegenheiten der Vietnamesen, an Jan Bauer.
"Ein vietnamesisches Sprichwort lautet: 'Wenn du Obst isst, bedanke dich bei dem, der den Baum gepflanzt hat.' Auch wir wollen Deutschland etwas zurückgeben. Es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber die Spende kommt von Herzen", sagte Pham-Cong Hoang zur Motivation. "In Mittelvietnam gibt es häufig Überflutungen. Wir haben genau vor Augen, was diese Menschen gerade erleben", fügte Tuan Hoang vom Vorstand des Vietnamesenvereins hinzu.
Erst am Dienstag waren heimische Rot-Kreuzler von ihrem Einsatz aus Ahrweiler zurückgekehrt. Sie hatten dort die Hilfsmaßnahmen in der vom Hochwasser zerstörten Region unterstützt und 500 Betroffene betreut. "Die Herausforderung ist, langfristig Hilfe sicherzustellen. Denn der Wiederaufbau der Infrastruktur wird noch mehrere Monate, wenn nicht Jahre dauern", weiß Jan Bauer.
• Sachspenden werden nicht angenommen. Das DRK bittet jedoch um Geldspenden, um die betroffenen Menschen unterstützen zu können, auf folgendes Konto: IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07, Stichwort: Hochwasser.
Auf ein Wort
Kein Witz: GEZ-Befreiung für Hochwasseropfer
Bei all den Entbehrungen und seelischen Belastungen, die die Menschen in den Hochwassergebieten erleiden, klingt diese Nachricht wie blanker Hohn: Betroffene der Flutkatastrophe können sich von den Rundfunkgebühren befreien lassen und eine Abmeldung ihres Kontos beantragen. ARD, ZDF und Deutschlandradio haben sich auf „unbürokratische Entlastungen“ geeinigt. Bei einer befristeten Abmeldung reiche ein Anruf aus, bei einer endgültigen Abmeldung - wenn Wohnung, Betriebsstätte oder das Fahrzeug vollständig zerstört und nicht mehr zu gebrauchen sind - eine schriftliche Mitteilung. Es werde aber anhand behördlicher Unterlagen überprüft, ob es sich um eine potenziell betroffene Adresse handele.
Ich bin überzeugt: Die Menschen, die alles verloren haben, die buchstäblich vor den Trümmern ihrer Existenz stehen und zum Teil nicht mal eine vernünftige Unterkunft haben, haben jetzt andere Sorgen!
Bianca Marquardt
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