Kinderfotos gehören nicht ins Netz
Landkreis sensibilisiert Eltern

Gemeinsam befestigen (v. li.) Jessica Werner von der Kreisjugendpflege, Horst-Elert Stödter und Monika Kuhlmann von der Gemeinde Hanstedt sowie Kreisjugendpfleger Kai Schepers die ersten Aufkleber in Hanstedt. | Foto: Landkreis Harburg
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  • Gemeinsam befestigen (v. li.) Jessica Werner von der Kreisjugendpflege, Horst-Elert Stödter und Monika Kuhlmann von der Gemeinde Hanstedt sowie Kreisjugendpfleger Kai Schepers die ersten Aufkleber in Hanstedt.
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Das Kind im Sandkasten, auf der Schaukel oder sogar im Planschbecken – das ist einfach niedlich. Die Begeisterung über die Fotos ist groß, und nur allzuschnell möchten die stolzen Eltern auch Bekannte daran teilhaben lassen. Also schnell den Schnappschuss ins Netz, in den sozialen Medien gepostet. Das sollte gut überlegt werden: „Kinderfotos gehören nicht ins Netz“, betont Jessica Werner von der Kreisjugendpflege des Landkreises Harburg. Auf die Gefahren des Missbrauchs solcher Kinderbilder macht der Arbeitskreis Jugend und Medien des Landkreises Harburg in einer Aktion „Dein Like? Mein Bild!“ aufmerksam.

Aufkleber an Spielgeräten auf Spielplätzen

Lachender Roboter, fröhlicher Drache und kleiner Käfer: Bei der Aktion des Kinder- und Jugendschutzes werden kindgerechte Sticker oder einzelne QR-Codes an Rutsche, Schaukel & Co. auf den Spielplätzen in den einzelnen Kommunen des Landkreises angebracht. Beim Fotografieren der Kinder erfasst die Handykamera den QR-Code der Sticker und führt auf die Internetseite www.deinlikemeinbild.de, die weitere Informationen zur Aufklärung bereithält. Vorbild für die Aktion ist das Projekt Privacy Playground der Schweizer Aktion Kinderschutz. Die ersten Sticker wurden zum Auftakt in Hanstedt aufgebracht.

„Wir wollen damit für die Gefahren sensibilisieren und eine Handreichung für einen gesicherten Umgang mit Kinderfotos in den sozialen Medien geben“, betont Jessica Werner. Der Arbeitskreis warnt davor, dass Eltern unbedacht die Bilder der Kinder in den sozialen Medien posten – zumal auch die Kinder ein Recht am eigenen Bild haben und so oft schon vor den ersten eigenen Schritten einen digitalen Fußabdruck erhalten. Schließlich gilt: Einmal online, besteht keine Kontrolle mehr über die Bilder. Denn die Reichweite ist nicht immer klar und das Internet vergisst nicht, die Bilder sind auch Jahre nach der Veröffentlichung noch zu finden und können später zum Auslöser von Cybermobbing werden.

Auch harmlose Kinderbilder können im Darknet landen

Vor allem aber kann der niedliche private Spielplatz-Schnappschuss schnell auf fragwürdigen Plattformen oder in falschen Händen und sogar auf pädokriminellen Darknet-Plattformen landen. Schließlich gibt es im Internet zahlreiche Personen, die gezielt nach Kinderbildern suchen und für sexualisierte Kontexte missbrauchen. Auch harmlose Bilder können ganz einfach digital nachbearbeitet werden.

Der Arbeitskreis Jugend & Medien des Landkreises Harburg besteht aus verschiedenen Institutionen, die an den Schnittstellen des Jugend(medien)schutzes, der Prävention und der Medienkompetenzvermittlung arbeiten. Dazu gehören das Medienzentrum des Landkreises Harburg, das Polizeikommissariat Seevetal, die Polizeiinspektion Harburg, das Jugendzentrum Egon‘s, die Reso Fabrik sowie die Abteilung Jugend & Familie der Kreisverwaltung. Gemeinsam wollen sie junge Menschen und Eltern in ihren medialen Lebenswelten begleiten, Impulse geben, aufklären, sensibilisieren und vermitteln, um so lebenswerte Medienwelten mitzugestalten. Weitere Informationen gibt es unter https://www.akjm-lkharburg.de .

Gemeinsam befestigen (v. li.) Jessica Werner von der Kreisjugendpflege, Horst-Elert Stödter und Monika Kuhlmann von der Gemeinde Hanstedt sowie Kreisjugendpfleger Kai Schepers die ersten Aufkleber in Hanstedt. | Foto: Landkreis Harburg
Aufkleber wie der lachende Roboter sollen Eltern sensibilisieren, nicht unbedacht Kinderbilder zu posten. | Foto: Landkreis Harburg
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WOCHENBLATT Praktikant aus Nordheide Wochenblatt

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