CDU fordert Handeln der Landesregierung
Pendlerströme entlasten
Der CDU-Landtagsabgeordnete Jan Bauer hat eine Anfrage zu geplanten Verbesserungen der Schieneninfrastruktur im Landkreis Harburg an die Landesregierung gestellt. Die Antworten darauf seien jedoch in keiner Weise zufriedenstellend.
Bauer kritisiert die unzureichenden Maßnahmen der Landesregierung zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur im Landkreis Harburg und fordert sofortige Schritte zur Entlastung der täglich überlasteten Pendlerverbindungen. Angesichts von ca. 140.000 täglichen Pendlerbewegungen, darunter ca. 68.000 Auspendler, die überwiegend nach Hamburg fahren, sieht Bauer dringenden Handlungsbedarf. „Trotz der klaren Forderungen des Fahrgastbeirates des Landkreises Harburg bleibt die Landesregierung weitgehend untätig und schiebt Verantwortung auf den Bund. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Landkreis Harburg ist auf eine leistungsfähige Schienenverbindung angewiesen, und die Menschen vor Ort verdienen konkrete Maßnahmen“, so Bauer.
Den Bund stärker in die Pflicht nehmen
Im Mittelpunkt der Kritik steht die schleppende Umsetzung der geplanten Reaktivierung der Strecke Buchholz–Jesteburg–Hamburg/Harburg. Diese Maßnahme, die auch Anpassungen an den Bahnsteiganlagen in Buchholz erfordert, wird durch weitere notwendige Maßnahmen in Meckelfeld und Hamburg/Harburg erheblich verzögert. Eine Realisierung ist erst in den 2030er Jahren zu erwarten. „Das ist angesichts der Dringlichkeit der Probleme absolut inakzeptabel“, betont Bauer und fügt hinzu: „Für die Pendler bedeutet das noch Jahre in überfüllten Zügen und das Warten auf verspätete Verbindungen.“
Bauer fordert die Landesregierung auf, den Bund stärker in die Pflicht zu nehmen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, um bestehende Engpässe zu beseitigen. Die Herausforderungen durch den überlasteten Hamburger Bahnknoten und fehlende Kapazitäten dürfen kein Vorwand für Tatenlosigkeit sein. Trotz der bestehenden Engpässe entlang der Strecke Bremen–Hamburg bleibt die Landesregierung in Bezug auf notwendige Infrastrukturmaßnahmen passiv. „Wir brauchen jetzt Lösungen, die kurzfristige Entlastungen schaffen und langfristige Entwicklungen sichern“, so Bauer.
Neben der Verbesserung der Schienenverbindung drängt Bauer darauf, die Taktverdichtungen zwischen Bremen, Tostedt und Hamburg im Rahmen des SPNV-Konzepts 2030/2040+ tatsächlich umzusetzen und die erforderlichen Investitionen einzuleiten. Auch die Kapazitätsengpässe, die Mehrleistungen im Rahmen der Hanse-Netz-Ausschreibung verhindern, seien Zeichen einer verfehlten Infrastrukturpolitik. „Die Pendler im Landkreis Harburg sind die Leidtragenden einer Politik, die sich in Ankündigungen erschöpft und keine konkreten Verbesserungen bietet“, kritisiert der CDU-Abgeordnete scharf.
Bauer unterstreicht, dass die Verbesserung des Schienennetzes nicht nur eine Frage der Mobilität, sondern auch der Attraktivität der Region als Wohn- und Wirtschaftsstandort ist. „Der negative Pendlersaldo von ca. -37.000 zeigt, wie wichtig funktionierende Verbindungen sind, um den Alltag der Menschen zu erleichtern und den Landkreis Harburg als Standort zu stärken“, betont Bauer abschließend. „Die Landesregierung ist in der Pflicht, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und konkrete Maßnahmen zur Schieneninfrastruktur voranzutreiben – jetzt und nicht erst in einem Jahrzehnt.“
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