Fachtag "Inklusive Schule"

Umgang mit herausforderndem Verhalten

Herausforderndes Verhalten von Schülern stellt Lehrkräfte vor besondere Aufgaben – und führt nicht selten an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit. Die Belastungen sind immens, wenn Kinder und Jugendliche ein auffälliges Verhalten an den Tag legen – oft als Hilferuf mit vielen Gesichtern. Doch wie können Pädagogen angemessen und konstruktiv damit umgehen? Wie können sie diese besondere Belastung für sich bewältigen? Um „Umgang mit herausforderndem Verhalten“ geht es beim Fachtag Inklusive Schule im Landkreis Harburg am Dienstag, 18. Februar. Die Veranstaltung findet von 13.30 bis 17.30 Uhr in der Wolfgang-Borchert-Schule, Bürgerweide 16 in Winsen, statt.

Strategien für konstruktiven Umgang mit Herausforderungen

Der Fachtag richtet sich an Teilnehmer aus allen Bereichen von Schule wie Lehrkräfte und Förderschullehrkräfte, Schulleitungen, Pädagogische Mitarbeiter, Sozialpädagogen, Jahrgangsassistenzen, Jugendhilfeträger sowie Vertreter aus Kreiselternrat und Kreisschülerrat. „Der Fachtag beleuchtet wichtige Strategien für einen konstruktiven Umgang mit den vielfältigen Herausforderungen im schulischen Alltag“, fasst Bildungsmanagerin Andrea Paschke, Mitglied im Organisationsteam, zusammen. „Eine inklusive Schule kann nur dann gelingen, wenn wir Lehrkräfte in ihrem Umgang mit schwierigen Situationen stärken. Der Fachtag zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Vernetzung, Austausch und Selbstreflexion für unsere Arbeit sind“, sagt Regina Uhl, Schulleiterin der Wolfgang-Borchert-Schule. „Herausforderndes Verhalten verlangt nicht nur Fachwissen, sondern auch emotionale Stärke und ein offenes Mindset. Der Fachtag zeigt Wege auf, wie Lehrkräfte beides entwickeln können, ohne sich dabei selbst zu überfordern.“
Der Fachtag wird in Form eines sogenannten Barcamps gestaltet. Das ist eine offene Veranstaltung mit Workshops, deren Inhalte von den Teilnehmenden der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. „Wir wollen bewusst kein festes Programm vorgeben, sondern den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit bieten, individuelle Schwerpunkte zu setzen“, sagt Andrea Paschke. „Ein Ziel ist es, miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen.“ Die Ergebnisse werden dann zum Abschluss präsentiert.

Dynamischer Austausch und inhaltlicher Input

Neben dem dynamischen und individuellen Austausch soll es aber auch inhaltlichen Input geben. Dazu steht ein Online-Vortrag von Professor Dr. Nicola-Hans Schwarzer zum Thema „Gesundheit von Lehrkräften und Mentalisieren als schützende Ressource“ auf dem Programm. Mentalisieren meint die Fähigkeit, Gedanken, Gefühle und Absichten bei sich und anderen wahrzunehmen und zu verstehen. Der Vortrag zeigt auf, wie die Fähigkeit zur Selbstreflexion und ein tiefes Verständnis der eigenen emotionalen Prozesse nicht nur die Resilienz von Lehrkräften stärken, sondern auch eine förderliche Grundlage für den professionellen Umgang mit herausforderndem Verhalten schaffen. So werden Lehrkräfte darin unterstützt, gesund und handlungsfähig zu bleiben – ein entscheidender Beitrag für eine inklusive und wertschätzende Schulkultur.
Referent Dr. Nicola-Hans Schwarzer ist Juniorprofessor an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg für „Grundlagen der Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung“. Er studierte in Ludwigsburg Lehramt an Sonderschulen und Bildungsforschung und war anschließend als Sonderschullehrer tätig. Das Thema seiner Dissertation 2018 war „Mentalisieren als schützende Ressource. Eine Untersuchung zur gesundheitserhaltenden Funktion der Mentalisierungsfähigkeit an angehenden und bereits berufstätigen pädagogischen Fachkräften“. Seitdem forscht er weiterhin in diesem Bereich.
Anmeldungen sind bis Montag, 10. Februar, per E-Mail an info@wbs-winsen.lkhschule.de möglich.