Die braune Tonne feiert Geburtstag
Vor drei Jahren wurde die Bio-Tonne im Landkreis Harburg eingeführt
Im Juni 2017 wurde die Einführung der braunen Bio-Tonne im Landkreis Harburg beschlossen, im April 2019 war es dann so weit. In ihr werden alle biologisch abbaubaren Abfälle aus der Küche, wie zum Beispiel Gemüseputzreste oder Speisereste, entsorgt. Außerdem wird die Bio-Tonne zur Entsorgung feuchter Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Pflanzenreste und Laub genutzt.
Beim Beschluss über die Einführung waren die Erwartungen an die neue Mülltonne groß: Um insgesamt zwölf Prozent sollten die Müllgebühren durch ihre Einführung gesenkt werden, die Größe der Restmülltonne sollte von 80 auf 60 Liter verkleinert werden. Es gab allerdings auch Kritik: Viele Nutzer beklagten sich über Reste, die nach der Leerung in der Tonne verblieben oder über Madenbefall. Was ist nun, drei Jahre nach der Einführung, von den Hoffnungen in die Bio-Tonne geblieben?
"Die Biotonne hat sich bewährt", erklärt Landkreis-Sprecher Andres Wulfes. "Die Bioabfälle werden vergoren und das dabei entstehende Methan wird in das Erdgasnetz eingespeist. Der entstehende Kompost wird als Düngemittel eingesetzt." Auch in der Bevölkerung wird die Bio-Tonne gut angenommen. Knapp 73 Prozent der Haushalte im Landkreis Harburg entsorgen ihren Bioabfall regelmäßig in der braunen Tonne, alle 14 Tage werden 64.000 Tonnen geleert. Probleme mit falsch entsorgten Abfällen gebe es keine, so Wulfes. "Der Anteil von Störstoffen im Bioabfall ist gering. Die Abfallwirtschaft bittet, keine Plastiktüten, sondern Papiertüten für die Bioabfälle in der Küche zu benutzen. Und das wird auch gemacht."
Die 17.500 Tonnen Abfall, die jährlich eingesammelt werden, landen bei der Firma Husen in Buchholz. Von hier werden die gesammelten Abfälle weiter in das Biogas- und Kompostwerk Bützberg in Tangstedt transportiert. Im Biogaswerk werden die Abfälle vergoren und das entstehende Methan werde nach entsprechender Aufbereitung in das Gasnetz eingespeist. Die Gärrückstände würden etwa vier Wochen nachkompostiert, der Kompost gehe vorwiegend in die landbauliche Verwertung, so Wulfes.
Eine Senkung der Müllgebühren, wenn auch nicht ganz so deutlich wie erhofft, hat stattgefunden. Unter Berücksichtigung der aktuellen Gebührensätze sind die Kosten für die Abfallentsorgung um knapp neun Prozent zurückgegangen, berichtet Wulfes.
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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