Fußball an der Platte
Die SG 80/22 Buxtehude-Moisburg ist beim Tipp-Kick in der 2. Bundesliga am Start
lm. Moisburg. Wer mit dem Volkssport Fußball vertraut ist, dem wird auch Tipp-Kick etwas sagen. Die analoge Fußballsimulation, die auf einer grünen Filzunterlage mit einem Torwart und einem Feldspieler gespielt wird, erfreute sich erstmals in den 1970er-Jahren großer Beliebtheit. Nach der Heim-WM 1974, bei der die Deutsche Elf um Kapitän Franz Beckenbauer im eigenen Land den Pokal gewann, landeten einige Tipp-Kick Sets unter den Weihnachtsbäumen.
So war es auch bei Guido Johannsen, den früh das Tipp-Kick Fieber packte. Nach vielen Stunden, die der heutige Leiter der Tipp-Kick-Sparte des MTV Moisburg am Spieltisch verbrachte, stieg er 1987 das erste Mal in einen regulären Trainingsbetrieb ein. Bei der TFG 80 Buxtehude machte Johannsen seine ersten Schritte im regulären Spielbetrieb. 2008 kam ihm die Idee, das Spiel auch in seinem Heimatverein, dem MTV Moisburg, anzubieten.
Probetrainings im Vereinsheim und regelmäßige Turniere an Schulen in der Umgebung sorgten dafür, dass die Abteilung immer mehr Zulauf bekam. "Besonders schön dabei ist, dass von den Jugendlichen, die wir damals für den Sport begeistern konnten, auch heute noch einige aktiv dabei sind", erklärt Johannsen. In der vergangenen Saison hat die Spielgemeinschaft vom MTV Moisburg und der TFG 80 Buxtehude, die SG 80/22 Buxtehude-Moisburg, den Aufstieg in die zweite Bundesliga geschafft.
Am morgigen Sonntag, 20. März, empfängt die Spielgemeinschaft zum ersten Spieltag in Moisburg die zweite Mannschaft von Celtic Berlin und den TKV Jerze. Da die Fahrtwege für die Mannschaften in der zweiten Bundesliga ziemlich lang sind, werden Spieltage nicht mit zwei, sondern mit drei Mannschaften organisiert. Ein Team besteht beim Tipp-Kick aus vier Spielern.
Dass Tipp-Kick mehr ist als nur ein Spiel für Kinder, sondern eine echte Simulation des Fußballsports, bei der es statt auf Glück vor allem auf Technik und Geschick ankommt, wird bei einem Blick auf die Spielfiguren schnell deutlich. Dabei gibt es nämlich ganz unterschiedliche Spielertypen, die alle unterschiedlich mit der Feile bearbeitet wurden. So lässt sich noch mehr aus den Beinen der Figuren rausholen. Ohne die richtige Schusstechnik hat man beim Tipp-Kick nämlich keine Chancen.
Dreher, Lupfer und vor allem das Farbspiel spielen eine wichtige Rolle. Der zwölfeckige Ball ist zur Hälfte schwarz und zur anderen Hälfte weiß gefärbt. Die Farbe, die nach einem Spielzug oben liegt entscheidet darüber, wer als Nächstes dran ist. Der verteidigende Spieler hat drei Sekunden Zeit, seine Figur auszurichten, darf sie jedoch nicht im Strafraum positionieren. Ein Tor kann von überall auf dem Feld erzielt werden.
Auch in der Nachwuchsarbeit ist die Tipp-Kick-Abteilung des MTV Moisburg gut aufgestellt, beim alle 14 Tage stattfindenden Training wird insgesamt drei Stunden geübt, für anderthalb Stunden wird auch der Nachwuchs integriert. "Die Verzahnung zwischen den Jugendlichen und der Herren-Mannschaft klappt bei uns sehr gut", so Johannsen. Allerdings sei durch die Corona-Pandemie auch ein Rückgang der aktiven Tipp-Kick-Spieler feststellbar.
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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