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BUND protestiert gegen Kappung
Geht der Baumfrevel weiter?

Die Linden in Hamelwörden wurden erneut beschnitten | Foto: ig
  • Die Linden in Hamelwörden wurden erneut beschnitten
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  • hochgeladen von Stephanie Bargmann

Die im März 2023 gekappten Linden – die Aktion wurde in der Öffentlichkeit massiv kritisiert – in der Ortsdurchfahrt Hamelwörden erfuhren erneut eine massive Schädigung durch Baumpfleger. Das ist der Vorwurf des Vorsitzenden der BUND-Kreisgruppe Stade, Heiner Baumgarten. Die Austriebe der Linden am Stamm seien mit einer Motorsäge entfernt worden. „Dabei wurden am Stamm erhebliche Schäden durch große Wunden erzeugt.“

Ein Fachgutachter habe die Schäden aufgenommen und dokumentiert. Baumgarten: „Die ausführende Firma und die Gemeinde Hamelwörden zeigen erneut ihre Inkompetenz in der Baumpflege. Durch die fachlich unverantwortliche Kappung der Baumkronen haben die Linden sogenannte Not- oder auch Geiltriebe am Stamm gebildet, um wieder ein Gleichgewicht zwischen Wurzelvolumen und Kronen- bzw. Blattvolumen herzustellen.“ Und weiter: „Fachkompetente Firmen hätten dies vorhergesehen und deshalb eine Kappung erst gar nicht durchgeführt.“ Die erneute, nicht fachgerechte Maßnahme an den Linden würde zu einer weiteren Schwächung der Bäume führen, da die wenigen verbliebenen Blätter der „Pinselkrone“ nicht in der Lage seien, bis zum Winter genügend Nährstoffe zur Einlagerung in der Wurzel der Bäume für das Winterhalbjahr zu produzieren. Die Folge: ein Absterben von Wurzeln und das Eindringen von holzzerstörenden Pilzen. Der Baumexperte des BUND befürchtet durch die aktuelle Maßnahme weitere Schwächungen der Linden durch das Eindringen weiterer Pilze in die Stammwunden und damit eine Beschleunigung des Baumsterbens.

„Wir fordern die Gemeinde Hamelwörden und die Samtgemeinde Nordkehdingen auf, sich endlich den Rat von qualifizierten Fachfirmen und Gutachtern einzuholen, bevor sie solche Maßnahmen beauftragen oder mit eigenem Personal durchführen. Der BUND kann dabei gerne unterstützen“, bietet Baumgarten den Verantwortlichen an. Der BUND weist darauf hin, dass gerade in den letzten zwanzig Jahren das Wissen um eine schonende und qualifizierte Baumpflege deutlich zugenommen habe, alle wichtigen Hinweise und Vorgaben für eine qualifizierte Baumpflege im Standardregelwerk "ZTV Baumpflege" enthalten sind und entsprechende Schulungen und Fachkongresse stattfinden, so dass derartig baumschädigende Maßnahmen wie in Hamelwörden längst der Vergangenheit angehören sollten.

Der Wischhafener Bürgermeister Bernd Tietje (CDU) sieht das anders. Ziel sei es gewesen, dass sich in der Baumkrone wieder Ausschüsse entwickeln. Das sei geschehen. Seitliche Tribe seien geschnitten worden. „So haben wir das auch der Naturschutzbehörde mitgeteilt.“ Die Linden hätten sich insgesamt wieder gut entwickelt. „Sollte ein Baum erkranken, wird er ersetzt.“

Radikaler Baumschnitt im Hamelwörden
Redakteur:

Dirk Ludewig aus Stade

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