Gefiederte Gäste aus dem hohen Norden
Tausende Pfeifenten überwintern in Nordkehdingen
"Pfiu-pfiu" schallt es, wenn große Schwärme von Enten aus den Prielen und Gräben der Nordkehdinger Marschwiesen aufsteigen. Es sind Pfeifenten, die in dieser Jahreszeit wieder in großer Zahl im EU-Vogelschutzgebiet Unterelbe rasten. Allein in Nordkehdingen zählte der Landkreis-Naturschutzwart Andreas Nees in der vergangenen Woche mehr als 11.000 dieser Vögel mit ihren eigenwilligen, pfeifenden Lauten. "Das ist ein Rastbestand von nationaler Bedeutung", berichtet Nees.
Pfeifenten brüten vor allem in Nordskandinavien. Ihre Population breitet sich bis in die sibirische Tundra aus. Wegen des Klimawandels hat sich die Permafrost-Grenze immer weiter nach Norden verschoben. Dadurch hat sich auch das Brutgebiet der Pfeifenten in den vergangenen Jahren deutlich ausgedehnt. Aber auch die Bejagung der Pfeifenten ist zurückgegangen. Das ist ebenfalls ein Grund dafür, dass der Bestand weiter angewachsen ist.
Im Herbst verlassen die Pfeifenten ihre Brutgebiete im hohen Norden und überwintern weiter südlich entlang der Küstengebiete. Schwerpunkte bilden hier der Nationalpark Wattenmeer mit seinen Salzwiesenbeständen und die großen Flussmündungen wie das Niederelbegebiet.
Der Naturschutzamtsleiter Dr. Uwe Andreas zeigt sich erfreut über die große Anzahl an winterlichen Saisongästen aus den nördlichen Gefilden: "Dort, wo im Frühjahr Uferschnepfen und Kiebitze brüten, rasten jetzt große Schwärme von Pfeifenten. Das ist ein weiterer Erfolg für die Natur- und Artenschutzbemühungen in der Kehdinger Marsch."
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