Ein Werkzeugkasten für die Zukunft
Umweltminister Olaf Lies von Machbarkeitsstudie begeistert
ig. Wischhafen. Diese Studie lockte in den vergangenen Monaten viel Politik-Prominenz nach Nordkehdingen. Zuletzt am vergangenen Donnerstag Olaf Lies (SPD): Der niedersächsische Umweltminister ist - wie auch alle anderen Besucher - von der Machbarkeitsstudie, die ihm von Professor Dr. Heinrich Reincke beim Ortstermin in Oederquart überreicht wurde, begeistert. Reincke ist Vorsitzender des Unterhaltungsverbands (UHV) Kehdingen und forderte auf der Veranstaltung, dass etwas gegen die Klimakrise getan werden müsse. Die Studie, für die sich sein Verband beworben und den Zuschlag erhalten hatte, sei dafür ein Mosaikstein.
Wassermengen-Management gegen die Klimakrise
Der UHV möchte den Auswirkungen des Klimawandels mit einem zukunftsweisenden Wassermengen-Management begegnen. Die Klimakrise sei eine gewaltige Herausforderung, sagt Reincke - und werde noch Generationen beschäftigen. „Starkregen, Hitze und zunehmende Überflutungen werden sich abwechseln.“ Deshalb müsse gehandelt werden, der Landwirtschaft Wasser zur Verfügung gestellt werden. Der Professor: „15 große Speicherteiche gibt es bei den Obstbauern, die das Wasser für Beregnung und Frostschutz speichern. Dennoch wird das meiste Regenwasser ungenutzt in die Elbe gepumpt.“ Es fehle an einer großen Speichermöglichkeit, so der Wasser-Spezialist. Mögliche Lösung: Schaffung eines neuen Verbindungsgewässers von der Oste bis in die nördlichen Verbandsgebiete des UHV Kehdingen.
Dieses Gewässer solle der Entnahme von salzfreiem Wasser aus der Oste und einer Überleitung in den Bereich Kehdingen dienen. Reincke: „Dort kann das Wasser weiterverteilt und für landwirtschaftliche Zwecke nutzbar gemacht werden.“ Ergänzt werde das Verbindungsgewässer durch die Anbindung eines Speicherraums zum Rückhalt überschüssigen Wassers nach langanhaltenden oder intensiven Niederschlagsereignissen.
Zwischenspeicherung des Regenwassers
Dies ermögliche eine Zwischenspeicherung des anfallenden Niederschlagswassers zur Entlastung der Entwässerungsgräben und Schöpfwerke. Zugleich könne dieses Wasser in späteren Trockenwetterperioden wieder in das System zurückgeführt werden und für die Nutzung in der Landwirtschaft und zugleich auch für die ökologisch vorteilhafte Einhaltung von Mindestwasserständen in den Gewässersystemen genutzt werden. Das Ziel sei eine Wasserlandschaft mit naturgemäß absinkenden Wasserständen in der Sommerzeit.
Minister Lies lobte die Ergebnisse der Studie und nannte sie „Werkzeugkasten für die Zukunft“. Niedersachsen stehe in Sachen Küstenschutz vor einer riesigen Herausforderung. „Alles in unserer Küstenregion ist auf Entwässerung ausgelegt. Wir müssen umdenken, weil das Wetter an Kontinuität verliert.“ Sollte aus der Idee ein Projekt werden, müssen Millionen eingesetzt werden. Landrat Kai Seefried bedankte sich beim UHV, versprach die Unterstützung des Landkreises.
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
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