Sprung ins kalte Wasser
Christiane von der Decken hat als Bürgermeisterin von Krummendeich gelernt zu warten

Christiane von der Decken | Foto: sb
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sb. Krummendeich. Seit 2011 ist Christiane von der Decken (61) Bürgermeisterin des 500-Seelen-Dorfes Krummendeich. Zu ihrem Amt kam sie ganz unerwartet - beinahe wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde. "Als meine vier Kinder erwachsen waren, hatte ich Zeit für etwas Neues", erinnert sich die Landwirtin, die mit ihrer Familie Ackerbau und Pferdezucht betreibt. "Vielleicht wäre Lokalpolitik etwas für mich?", fragte sie sich damals und nahm Kontakt zu Bürgermeister und Ortsrat auf. Prompt wurde sie gefragt, ob sie sich nicht vorstellen könne, als Bürgermeisteranwärterin zu kandidieren. "Da habe ich erst einmal viele, viele Runden auf meinem Rasenmähertrecker gedreht und nachgedacht", sagt Christiane von der Decken. "Aber dann habe ich mich dafür entschieden und es bis heute nicht bereut."

Ihr Vorteil: Als selbstständige Landwirtin kann sie sich ihre Freizeit besser einteilen als viele andere Ratsmitglieder, die für ihren Job jeden Tag nach Stade, Hamburg oder Cuxhaven pendeln. So ist es ihr möglich, Verpflichtungen von der Baustellenbesprechung bis zum Geburtstagsbesuch relativ problemlos wahrzunehmen. "In der ersten Zeit als junge Bürgermeisterin habe ich viel Nachhilfe genommen - unter anderem bei meinem Vorgänger Johann Heinrich Feil, aber auch bei dem langjährigen Ratsmitglied Dieter Umland", erzählt Christiane von der Decken. Alle hätten sie mit Rat und Tat unterstützt und ihr viele Tipps gegeben. So wuchs sie stetig in ihr Amt und lernte u.a. eins: zu warten. "In der Politik dauert vieles viel länger als in der freien Wirtschaft oder im Privathaushalt", sagt sie heute aus Erfahrung. "Auf die Sanierung der Landstaße K9 zwischen Krummendeich und Oederquart warten wir beispielsweise schon seit rund zehn Jahren."

Die parteilose Lokalpolitikerin, die ihre Mandate auf der Liste der CDU errungen hat, ist neben dem Gemeinderat Mitglied im Samtgemeinderat und seit ihrer zweiten Wahlperiode auch im Kreistag. "Für Nordkehdingen ist es wichtig, auch dort eine Stimme zu haben", sagt sie. "Denn hier herrschen andere Verhältnisse und es gibt andere Bedürfnisse als in den Städten und dichter besiedelten Samtgemeinden."
Ob Christiane von der Decken im kommenden Jahr erneut für das Amt der Bürgermeisterin kandidieren wird, weiß sie noch nicht. "Inzwischen habe ich auch Enkel, die weit entfernt wohnen", sagt sie. "Für Besuche bleibt bei all den ehrenamtlichen Verpflichtungen als Bürgermeisterin leider zu wenig Zeit."

Christiane von der Decken | Foto: sb
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Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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