Großübung für Einsatzkräfte in Gräpel-Hude
Filmreifer Halloween-Schocker für Feuerwehren
Einige Tage vor Halloween erlebten die Feuerwehrleute aus der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten ihr ganz persönliches Horror-Szenario. Oldendorfs stellvertretender Gemeindebrandmeister Thorsten Raap und sein Planungsteam hatten für die Feuerwehr- und Rettungskräfte eine ganz besondere Übung in der Jugendbildungsstätte Hude bei Gräpel entwickelt. Freundlicherweise hatte der Landkreis Stade das große Fachwerkgebäude als Übungsobjekt für das Katastrophenszenario zur Verfügung gestellt.
Die alarmierten Einsatzkräften ahnten zunächst nichts Böses, als die Meldung "Brandmeldeanlage in Hude ausgelöst" auf ihren Funkalarmmeldern erschien. Nach einer Anfahrt durch den dunklen Forst wurde den ersten Rettungskräften dann jedoch schnell klar, dass es sich nicht um einen Fehlalarm handelte. Rötlicher Feuerschein flackerte in den Fenstern und starker Rauch quoll aus dem Gebäude. An einem geöffneten Fenster im ersten Stock schrie ein blutverschmierter Mann um Hilfe und flehte um eine Leiter. Darunter kauerte im Gras an die Hauswand gelehnt eine wimmernde junge Frau mit blutender Beinverletzung und erwartete umgehend eine Behandlung.
Gräpels stellvertretender Ortsbrandmeister Phil Peters sah sich sofort einer Vielzahl von Aufgaben gegenübergestellt und musste dafür Sorge tragen, dass der vermeintliche Gebäudebrand und die große Anzahl von Verletzten von genügend Einsatzkräften strukturiert und schnell unter Kontrolle gebracht wurden. Neun Menschen sollten in dem brennenden, stark verqualmten, großen Haus gefunden, gerettet und medizinisch versorgt werden und gleichzeitig die Brandbekämpfung erfolgen. Nach und nach wurden deshalb immer mehr Feuerwehren und Rettungskräfte alarmiert, um die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen.
Das Übungskonzept war unter Mitwirkung der Notfalltrainer Tino und Liane Burchardt und ihres Teams aus Regesbostel professionell und filmreif entwickelt und umgesetzt worden. Dazu gehörten Darsteller, die sowohl optisch als auch akustisch perfekt als Opfer fungierten, sowie Lichteffekte mit und ohne Pyrotechnik und eine professionelle Beobachtung und Begleitung des Geschehens sowie Auswertungen der Leistungen aller beteiligten Feuerwehr- und Rettungskräfte.
Besonders im Fokus standen diesmal die AED-Gruppen der Feuerwehren in der Samtgemeinde, die besonders geschult sind, um Menschen in medizinischen Notlagen erste Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zukommen zu lassen. Fünf AED-Gruppen der Ortswehren Hagenah, Hammah, Kranenburg, Mittelsdorf und Oldendorf waren mit der Erstversorgung, der Betreuung und dem Transport von Verletzten sowie beim Einsatz von Defibrillatoren an Übungspuppen vollauf beschäftigt. Unter Atemschutz retteten Einsatzkräfte der Feuerwehren Brobergen, Estorf, Gräpel und Oldendorf Menschen über Steckleitern aus dem Obergeschoss, suchten verqualmte Räume nach hilflosen Menschen ab und gewährleisteten die Löschwasserversorgung und die Brandbekämpfung. DRK-Rettungskräfte aus dem Kreis Stade unterstützten die Feuerwehren und gewährleisteten an einem Sammelpunkt die medizinische und ärztliche Betreuung der verletzten Personen.
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