Ab Dezember einsatzbereit
Neue Notfallgruppe der Feuerwehr Himmelpforten gegründet
In den vergangenen zehn Jahren haben sich im Landkreis Stade viele Freiwillige aus den Reihen der ehrenamtlichen Brandschützer bereit erklärt, den Bürgern zusätzlich zum normalen Übungs- und Einsatzdienst in der Feuerwehr eine qualifizierte Erste-Hilfe bei kardiologischen Notfällen anzubieten. Im Bereich der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten rücken seit mehreren Jahren die Ortsfeuerwehren Hagenah, Hammah, Kranenburg, Mittelsdorf und Oldendorf bei kardiologischen Notfällen mit ihren sogenannten AED-Gruppen aus, wenn sie von der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Stade-Wiepenkathen alarmiert werden. Die Disponenten alarmieren bei Reanimationen zusammen mit dem Rettungsdienst zusätzlich eine der kreisweit rund 40 Feuerwehr-Notfallgruppen. Automatischer Externer Defibrillator (AED) ist die Bezeichnung für das medizinische Gerät, das im Rahmen der qualifizierten Erste-Hilfe bei Reanimationen zum Einsatz kommt, und diese Bezeichnung fungiert gleichzeitig als Namensgeber für die AED-Gruppen der Feuerwehren.
Bei kardiologischen Notfällen in Himmelpforten wurden bisher die Feuerwehren Hammah, Mittelsdorf und Oldendorf alarmiert, die jedoch das Handicap der etwas weiteren Anfahrt von ihren Stützpunkten haben. Im Jahr 2022 leisteten Einsatzkräfte aus diesen drei AED-Gruppen in zwölf Fällen Erste-Hilfe bei Reanimationen allein im Ortsgebiet von Himmelpforten.
Bei einer möglichst früh eingeleiteten Reanimation haben Patienten bessere Chancen das Herzkammerflimmern zu überleben. Hier zählt jede Minute und durch die räumliche Nähe zum Einsatzort können die Feuerwehr-Notfallgruppen oft bereits wenige Minuten nach der Alarmierung vor Ort sein. Nun ist es soweit, dass Feuerwehr-Ersthelfer auch vom Standort Himmelpforten ausrücken können. Anfang dieses Jahres meldeten sich in der Feuerwehr Himmelpforten insgesamt 25 Freiwillige, die sich bereit erklärten auch für den Dienst in einer AED-Gruppe zur Verfügung zu stehen.
Die hierfür notwendige Ausbildung, ein eintägiger Erste-Hilfe Lehrgang und eine Einweisung in die Bedienung eines AED, wurden durchgeführt nachdem gesichert war, dass die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten die Trägerschaft sowie zukünftig auch alle weiteren laufenden Kosten für Gerätschaften, Akkus und Verbrauchsmaterial übernimmt. Da es sich bei den Aufgaben einer Feuerwehr-Notfallgruppe allerdings nicht um vorgeschriebene Tätigkeiten im Sinne des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes handelt, gibt es die Absprache mit der Samtgemeinde, dass die Erstausstattung einer neuen Notfallgruppe durch die Feuerwehr selbst oder durch ihren Förderverein beschafft werden muss.
Ortsbrandmeister Stephan Heuer stellte beim Förderverein der Feuerwehr Himmelpforten einen Antrag auf Übernahme der Kosten für die Anschaffung eines vom Rettungsdienst empfohlenen AEDs und eines Rettungsrucksacks mit ebenfalls empfohlener Füllung. Der Vorsitzende des Feuerwehr-Fördervereins Himmelpforten Sven Thieße konnte nun im Feuerwehrgerätehaus Himmelpforten Stephan Heuer und der neuen Notfallgruppe zur Gründung gratulieren und einen Defibrillator und Rettungsrucksack nebst weiteren Gerätschaften und Verbrauchsmaterial im Wert von etwa 3.500 Euro überreichen. Anschließend konnte sogleich die finale Geräteeinweisung für das AED-Team starten, nachdem einige Mitglieder bereits zuvor eine Unterweisung durch den Hersteller erhalten hatten. Zukünftig werden die Mitglieder der Notfallgruppe einmal im Jahr an einem Training teilnehmen.
Das AED-Gerät entspricht dem neuesten Standard für den Rettungsdienst im Landkreis Stade, so dass auch das verwendete Verbrauchsmaterial kompatibel ist und mit dem Rettungsdienst getauscht werden kann. Die Gründung einer weiteren Feuerwehr-AED-Gruppe verbessert die Erste-Hilfe Versorgungslage generell in der Samtgemeinde und speziell für Patienten im Bereich Himmelpforten.
Die Tatsache, dass eine DRK-Rettungswache mit einem Rettungswagen in Himmelpforten existiert, ist ein unschätzbarer Vorteil. Dennoch gibt es natürlich keine Garantie, dass der eine Rettungswagen jederzeit gerade am Standort zur Verfügung steht. Ist ein Rettungswagen nicht sofort verfügbar, ist es sinnvoll, dass die Feuerwehren mit ausgebildetem Personal die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken damit Patienten eine bessere Chance haben einen Herz-Kreislaufstillstand zu überleben.
Ortsbrandmeister Stephan Heuer bedankte sich im Namen der Feuerwehr beim Förderverein-Vorsitzenden Sven Thieße für die Unterstützung durch den Feuerwehr-Förderverein bei der Beschaffung des Defibrillators und Zubehörs. Ein weiterer Schritt zur stetigen Optimierung der Notfallerstversorgung durch die Feuerwehren im Kreis Stade und der Samtgemeinde ist somit getan. Ein Schritt, der vor allem ohne das Engagement der Freiwilligen Feuerwehrleute nicht denkbar wäre.
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