Der erste Geburstag mit 35
Nach Schock-Diagnose Hirntumor: Maik Ritscher erfolgreich operiert / Jedes Jahr eine Kerze
tp. Himmelpforten. Noch vor zwei Jahren glaubte Familienvater Maik Ritscher (36) aus Himmelpforten, er müsse sterben. Wie berichtet, erkrankte er an einem seltenen, als nicht operierbar geltenden Gehirntumor. Doch seine Ehefrau fand nach langer Suche einen Arzt, der die am Operation wagte und aus Maik Ritschers Sicht "ein medizinisches Wunder" vollbrachte: "Inzwischen führe ich wieder ein normales Leben", sagt Maik Ritscher. Den Tag der Operation, den 19. Juni, feiert der Krebspatient künftig als seinen zweiten Geburtstag.
Maik Ritscher hat wieder Hoffung auf ein langes Leben, freut sich über jeden Tag, an dem er seine drei Söhne (4, 12, 15) aufwachsen sehen darf, hat seine Arbeit als Industrie-Elektroniker wiederaufgenommen, treibt fleißig Reha-Sport und geht mit Vergnügen und Tatkraft seinem Hobby, dem Heimwerken nach. Anders war seine körperliche und seelische Situation im Sommer vor zwei Jahren. Nach plötzlich auftretenden rätselhaften Kopfschmerzen und Schwindelattacken attestierten ihm Ärzte einen Schädel-Basis-Tumor, der die Halswirbelsäule und den hinteren Schädelknochen befallen hatte. Die Prognosen, das Geschwür vollständig zu entfernen, schienen schlecht.
Bei Recherchen im Internet stieß Maik Ritschers Ehefrau Katrin auf die "Klinik Barmherzige Brüder" in Regensburg in Bayern, wo sich der renommierte Neurochirurg Dr. Adolf Müller des medizinischen Ausnahmefalls annahm und den walnussgroßen Tumor in einer 13-stündigen OP entfernte. Wegen der Schwere des Eingriffs musste Maik Ritscher er in der Reha deutliches Sprechen und feine Bewegungen neu lernen.
Unter seinem Lebensmotto "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren" biss er sich durch die schwere Zeit , in der er hohe Dosen an Morphium zu sich nehmen und eine käftzehnrende Bestrahlungstherapie durchstehen musste. Mit Erfolg: Nach inzwischen drei Krebs-Nachsorgeuntersuchungen ist Maik Ritscher noch immer ohne Befund. "Als vollständig geheilt gilt man nach fünf Jahren, doch es geht mir wirklich prächtig. Ich bin guter Dinge", sagt der Kämpfer.
Am magischen Datum der wundersamen "Wiedergeburt" backte Katrin Ritscher ihrem geliebten Maik kürzlich die schönste Torte der Welt. Im Schein der kleinen Kerze, die neben einer "Eins" auf dem duftenden Gebäck flackerte, feierte die Familie Maik Ritschers besonderes Wiegenfest. Katrin Ritscher jubelt: "Das ist der pure Wahnsinn! Wir sind erfüllt von Dankbarkeit, lieben das Leben und freuen uns auf noch viele weitere Geburtstage."
Das Ehepaar ist voller Pläne: Maik und Katrin Ritscher wollen über die Genesungsgeschichte ein Buch zu schreiben.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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