Die Drohne dominiert
34.000 Briefe "an das Christkind" in Himmelpforten
tp. Stade. Bis einen Tag vor Heiligabend schwitzten drei Dutzend ehrenamtliche Schreiber im Christkindpostamt Himmelpforten hinter hohen Briefe-Stapeln. Insgesamt 34.000 Wunschzettel aus aller Welt erreichten das Geestdorf bei Stade, das weltweit als Wohnsitz des Weihnachtsmannes bekannt ist. "Das Trendgeschenk des Jahres ist die Flugdrohne (Multicopter) mit Digitalkamera", sagt Wolfgang Dipper (55), der im Christkindpostamt gemeinsam mit seiner Tochter Ronja (21) Regie führt.
Zur Eröffnung des Christkindmarktes kreiste jüngst auch eine Flugdrohne über Himmelpforten. Die Kinder staunten über den Flugkörper mit rotem Blinklicht am Abendhimmel.
"Der Drohne dicht auf den Fersen sind Tablet-Computer und Spielkonsolen", sagen Wolfgang und Ronja Dipper. Schon manche Vierjährige würden sich Elektronik wünschen, haben Vater und Tochter festgestellt. Das liege nicht zuletzt an der massiven TV-Reklame.
Jenseits des Materiellen äußerten viele Absender den Wunsch nach Frieden - was Wolfgang Dipper angesichts der Krisen und Kriege in der Welt erwartet hatte.
Dass auch Gesundheit ein großes Geschenk ist, lesen Wolfgang und Ronja Dipper aus "erschreckend vielen" Zuschriften, die sich um Krebserkrankungen drehen. Angesichts mancher Schicksale fehlen auch den erfahrendsten Schreibern aus dem Christkindpostamt die Worte. Wolfgang Dipper: "Was will man einem an Leukämie erkrankten Kind mitteilen, dass das kommende Weihnachtsfest vielleicht nicht mehr erleben wird?"
Mancher Brief, der die Schreibstube in der Villa von Issendorff erreicht, hat den Weg um den halben Globus hinter sich: Es gab Zuschriften aus Neuseeland, China und Kuba. Auffällig viele Briefe - jeweils rund 400 - kamen aus Polen und Taiwan.
Einen anhaltenden Rückgang verzeichnet Wolfgang Dipper bei der Nachfrage nach den Weihnachtssondermarken der Deutschen Post, die in dieser Saison eine Kirche mit Sternenhimmel und ein Kind mit Teddybär als Motiv haben.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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