Protest in Breitenwisch
Ein Dorf wehrt sich: "Wir sind keine Hundehasser!"
Die Wellen schlagen hoch in der Gemeinde Himmelpforten: Nachdem sich der "HuSpie-Club" aus dem Christkinddorf an das WOCHENBLATT gewandt hatte, weil ihr Nutzungsvertrag für eine Hundefreilauffläche schon nach kürzester Zeit aufgehoben worden war, ist in den sozialen Medien eine heftige Diskussion entbrannt. Die Anwohner aus Breitenwisch, wo die Hundefreilauffläche angesiedelt werden sollte, wehren sich gegen die Vorwürfe, schuld an der Situation zu sein. Eine Bürgerin meldete sich auch beim WOCHENBLATT. Sie möchte in diesem Artikel nicht namentlich genannt werden, sagt jedoch deutlich: "Wir sind keine Hundehasser!"
Das war passiert: Der "HuSpie-Club" hatte von der Gemeinde Himmelpforten einen zunächst einjährigen Nutzungsvertrag für eine Gemeindefläche beim alten Hochzeitswald in Breitenwisch erhalten. Nachdem die Hundebesitzer dort eine Fläche eingezäunt hatten, wurde im Dorf Kritik laut. Anwohner wandten sich an Lokalpolitikerin Kirsten Stüven-Diercks (CDU), die ebenfalls in Breitenwisch wohnt, und fragten nach der Rechtmäßigkeit des Vertrags. Nach Rückfragen beim Landkreis Stade zog der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Himmelpforten den Nutzungsvertrag zurück, da die rechtliche Situation im Vorfeld nicht eindeutig geklärt worden war.
Der "HuSpie-Club" gibt gegenüber dem WOCHENBLATT an, von einer Anwohnerin beschimpft und zum "Abhauen" aufgefordert worden zu sein. Das weist die Breitenwischerin, die sich beim WOCHENBLATT gemeldet hat, zurück. Eine Nachbarin habe lediglich nachgefragt, was los sei. "Uns wird hier fälschlicherweise der Schwarze Peter zugeschoben", sagt sie.
Im Dorf sei gar nicht bekannt gewesen, dass in Breitenwisch ein Hundespielplatz entstehe. Davon habe man erst erfahren, als die Clubmitglieder den Zaun aufstellten. "Das Projekt Hundespielplatz ist in Himmelpforten bereits gescheitert, weil Anwohner im Vorfeld Bedenken geäußert hatten", sagt sie. "Um in Breitenwisch einen guten Start hinzulegen, hätten wir im Dorf erwartet, dass der Club uns vor dem Zaunbau informiert und das Gespräch sucht – zum Beispiel mit einem Handzettel oder indem man von Tür zu Tür geht."
Stattdessen habe die Politik einfach über die Köpfe der Anwohner hinweg entschieden und es sei ein "Deckmantel der Verschwiegenheit" über die Sache gelegt worden. Die Breitenwischerin wehrt sich zudem gegen die im WOCHENBLATT-Artikel geäußerte Angabe, zwischen dem Hundespielplatz und den Wohnhäusern befinde sich eine Hecke und eine vielbefahrene Straße. Weder das eine noch das andere würde stimmen. Vielmehr sei es dort hellhörig. Gespräche in normaler Lautstärke auf den Terrassen der Ferienhäuser beim Hochzeitswald seien über die Straße hinweg im Dorf hörbar. "Ich kann die Enttäuschung der Hundebesitzer verstehen", sagt die Anwohnerin. "Ihnen wurden Hoffnungen gemacht, die dann wieder zerstört wurden. Aber es müssen beide Seiten zufrieden sein, anders funktioniert es nicht."
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