Hölzerner Trostspender in Burweg
Hobbykunst auf dem Gottesacker: Harry Feick aus Burg imponiert "Frau am Brunnen"
tp. Burweg. Es muss nicht immer Stein sein: Neue Wege in der Friedhofsgestaltung geht die Geest-Gemeinde Burweg. Auf dem Gottesacker neben der mittelalterlichen Kirche "auf der Horst" ist nun eine große Holzskulptur auf einem runden Sockel der optische Blickfang. Früher stand dort - genau im geografischen Zentrum der Anlage - ein Zierbrunnen mit Handpumpe.
Die lebensgroße "Frau am Brunnen", die in den Händen eine Schale hält, stammt von dem Hobbykünstler Harry Feick (73). Der handwerklich begabte frühere Landwirt, Flugzeugbauer und Kraftwerksmitarbeiter aus dem Nachbarort Burg ist Vorsteher der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Horst/Großenwörden und Mitglied im kirchlichen Friedhofsausschuss, der das Kunstprojekt organisatorisch unterstützte.
Zunächst hatte das Gremium geplant, die Skulptur bei einem Profikünstler in Auftrag zu geben. Doch u.a. aus finanziellen Gründen geriet das Vorhaben ins Stocken. Ein Bildhauer habe für eine Holzfigur mehrere 1.000 Euro Vorschuss gefordert, so Feick. Schließlich machte sich der Praktiker selbst an Werk.
"Es war eine besondere Herausforderung", sagt Feick. Bislang hatte er für seine Familie und Bekannte nur einige kleinere Krippenfiguren gebaut, "aber noch nie so etwas Großes". Das Holz stammt von einer rund 200 Jahre alten Eiche, die Feick auf seinem Anwesen selbst fällte. Innerhalb von rund 250 Stunden sägte und schnitzte er die schlichte Frauenskulptur mit dem gesenkten Blick. "Sie soll Trauernden Trost spenden", sagt Feick.
Die Statue wurde am vergangenen Sonntag beim Gottesdienst der Gemeinde vorgestellt. Die Resonanz war durchweg positiv. Nach den Plänen des Diakons Hermann Kühn, der von der "Frau am Brunnen" begeistert ist, sollen in der warmen Jahreszeit neben der Statue Gottesdienste im Freien stattfinden.
In Kürze sollen neben dem Kunstwerk eine Informationstafel und Sitzgelegenheiten aufgestellt werden.
Wolfgang Eckhoff (66) aus Burweg mauerte ehrenamtlich das Skulpturen-Podest.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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