Jugendhaus Himmelpforten: Die Polizei vermutet Brandstiftung
Zerstörtes Jugendhaus in Himmelpforten: Blockhaus soll für ein Jahr Ausweichquartier werden
tp. Himmelpforten. Bei den Ermittlungen der Ursache des Brandes, bei dem in der Nacht auf Samstag, 19. September, das kommunale Jugendhaus neben der Porta-Coeli-Schule in Himmelpforten vollständig zerstört wurde, zeichnet sich ein Ergebnis ab: Laut dem Stader Polizeipressesprecher Rainer Bohmbach erhärtet sich der Verdacht auf Brandstiftung. Zwischenzeitlich haben die Verantwortlichen um Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke, Jugendpflegerin Claudia Pernak und Gemeindebürgermeister Bernd Reimers ein Ausweichquartier gefunden: das Blockhaus der "Jugendkonferenz" am Sportplatz.
Wie berichtet, brannte das 1997 eröffnete Jugendhaus, eine Holzkonstruktion, bis auf einige Wände komplett nieder. Verkohlungen an der Rückwand des Hauses, an dem sich eine Terrasse mit Raucherecke befindet, die auch zu später Stunde als Treffpunkt dient, deuteten darauf hin, dass das Feuer an dieser Stelle ausbrach. Doch weder dazu, noch zu verdächtigen Personen will Polizeisprecher Bohmbach "aus ermittlungstaktischen Gründen" Auskunft geben.
Auch Samtgemeinde-Chef Falcke geht von Brandstiftung aus: Zur abschließenden Beurteilung habe - zusätzlich zu den Brandexperten der Polizei - die für die Regulierung des Sachschadens in Höhe von 150.000 Euro zuständige Versicherung eigene Brandspezialisten eingeschaltet.
Inzwischen ist eine Interimslösung bis zum Wiederaufbau des Jugendhauses, der voraussichtlich bis Herbst 2016 dauern wird, in Sicht. Mit dem Sportverein MTV Himmelpforten habe sich die Samtgemeinde auf eine Unterbringung im Jugendblockhaus auf der Sportanlage geeinigt. Die zunächst angedachte Nutzung von Schulräumen ist damit vom Tisch. Finanzielle Extra-Aufwendungen für die Samtgemeinde als Trägerin seien kaum zu erwarten, so Falcke. Der Jugendbereich rund um das Blockhaus müsse lediglich vom benachbarten Sportplatz abgetrennt werden.
Am Montag trafen sich die Verantwortlichen zu letzten Abstimmungen im Rahmen einer außerordentlichen Samtgemeinde-Ausschusssitzung. Wenn alles klappt, nimmt die kommunale Jugendarbeit ihre Betreuung in wenigen Tagen zu den gewohnten Öffnungszeiten wieder auf.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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