Neue Wolfsrisse im Landkreis Stade
Sechs Schafe in Oldendorf getötet

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Schon wieder ein Wolfsriss im Landkreis Stade: In Oldendorf wurden am vergangenen Wochenende  - wahrscheinlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag - sechs Schafe gerissen, obwohl sie mit einem 1,80 hohen Zaun eingezäunt waren und der Herdenschutz somit gegeben war.  Die Tiere wurden Sonntagmorgen gefunden: Fünf Schafe waren bereits tot, das sechste musste erlöst werden. 

Insgesamt waren 25 Schafe auf der Weide. Der Wolf soll erfolglos versucht haben, sich an mehreren Stellen unter dem Zaun durchzugraben. Da ihm das nicht gelungen ist, geht die Kreisjägerschaft Stade davon aus, dass er den Zaun schließlich übersprungen hat.

Kai Seefried: Ein Beispiel des Irrsinns der rechtlichen Rahmenbedingungen

„Das, was wir hier gerade erleben, zeigt den Irrsinn der jetzigen rechtlichen Rahmenbedingungen“, sagt Stades Landrat Kai Seefried in einer ersten Reaktion. „Es vergeht wertvolle Zeit für eine intensive Prüfung, ob der Herdenschutz ausreichend war. Wir warten zum Teil Wochen auf DNA-Analysen. In dieser Zeit gibt es aber schon weitere Risse. Als Untere Naturschutzbehörde können wir aber derzeit nicht mehr tun als abzuwarten, uns sind die Hände gebunden.“ Die Stimmung vor Ort sei angespannt, nicht nur die betroffenen Tierhalter seien massiv verunsichert. „Wir haben jetzt die Wolfsrisse vor Ort und benötigen jetzt eine Möglichkeit einzugreifen.“

Die Ankündigungen der Bundesumweltministerin Steffi Lemke gehen nach Ansicht des Stader Landrates zwar in die richtige Richtung, doch für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen seien sie ganz konkret keine Hilfe. Seefried setzt darauf, vom niedersächsischen Umweltministerium bei seinen Bemühungen, eine Abschussgenehmigung zu erwirken, unterstützt zu werden.

Außerdem wiederholt er seine Forderung nach wolfsfreien Zonen: „Für uns im Landkreis Stade hat der Küstenschutz eine besondere Bedeutung. Daher ist die jüngste Entwicklung wirklich besorgniserregend. Der Küsten- und Deichschutz hängt stark von der Unterhaltung der Deiche mit Schafen ab. Wir brauchen auch zukünftig die Schäfer, die hier mit ihren Herden aktiv sind“, betont Seefried. „Die Deiche werden wir nicht einzäunen können.“ Die Schäfer bräuchten existenzsichernde Maßnahmen, leider haben die ersten Schäfer aufgrund von Wolfsrissen in ihren Herden bereits aufgegeben. „Wir benötigen daher dringend eine Regulierung des Wolfsbestandes und vor allem auch wolfsfreie Zonen entlang der Schutzdeiche.“

Nicht der Wolf von Gräpel, sondern eine Wölfin hat Schafe gerissen
Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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