Neues Dorfzentrum fertig
Tag der offenen Tür im neuen Dorfgemeinschaftshaus Hammah am 28. August

Blick auf die Zahlen: Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke (li.) und Ortsbürgermeister Stefan Holst | Foto: sb
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  • Blick auf die Zahlen: Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke (li.) und Ortsbürgermeister Stefan Holst
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Das sportliche Ziel wurde leider nicht erreicht: Bei der Grundsteinlegung des neuen Dorfgemeinschaftshauses in Hammah im März 2021 hatte Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke die Vision, die konstituierende Sitzung nach der Wahl am 8. November 2021 im fertiggestellten Neubau abhalten zu können. Pandemie- und Krisen-bedingt gab es jedoch eine deutliche Verzögerung. So wird das neue Dorfzentrum des Geestortes jetzt am Sonntag, 28. August, mit einem Tag der offenen Tür den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Zwischen 11 und 14 Uhr wird es die Möglichkeit geben, das Gebäude zu besichtigen und bei Snacks zu plaudern. Die offizielle Einweihung findet voraussichtlich am 8. Oktober statt. Dann werden hoffentlich die letzten Gewerke abgeschlossen sein.

Lange Planung mit Bürgerentscheid
Dem neuen Dorfgemeinschaftshaus (DGH) war eine intensive Planung vorausgegangen. An dem Entscheidungsprozess waren auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Sie konnten im Mai 2019 per Bürgerentscheid abstimmen, ob das Landhaus Hammah als bisheriger Dorftreffpunkt erhalten oder zugunsten eines DGH-Neubaus an anderer Stelle abgerissen werden soll. Hintergrund waren Pläne von Politik und Investoren, das sanierungsbedürftige Landhaus im Ortskern zugunsten von Neubauten für einen Lebensmittelmarkt und für eine Seniorenresidenz abzureißen. Insgesamt 845 Bürger – und damit die Mehrheit von 52,48 Prozent – stimmten dafür, dass das Landhaus nicht weiter betrieben werden soll. Damit waren die Würfel für den Bau eines neuen Dorfgemeinschaftshauses gefallen.

An der Baugenehmigung waren neben dem ortsansässigen Architekten Bernd Mügge acht Fachingenieure beteiligt gewesen. "Das zeigt, wie anspruchsvoll und umfangreich solche Bauvorhaben heutzutage sind", sagt Holger Falcke. Den Bau führten dann rund 20 Betriebe aus – von A wie Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik bis Z wie Zimmerer. Der ansprechende Neubau wurde im Stil einer traditionellen Hofstelle errichtet. Mit einem großen, stark geneigten Dach, einem nur kleinen Dachvorsprung, rot-buntem Klinker und senkrechten Holzelementen in der Fassade passt sich der Neubau an den dorftypischen Baustil an. Die auf der Südseite des Gebäudes geplante Photovoltaikanlage verschwindet in der Dachfläche.

Grünanlage als Treffpunkt
Das neue Dorfgemeinschaftszaus besteht aus zwei Häusern, die im rechten Winkel zueinander stehen und durch einen gemeinsamen Eingang miteinander verbunden sind. So ist unter Einbeziehung des ehemaligen Rathauses direkt nebenan ein offener Dorfplatz entstanden, der als ansprechende Grünanlage zum neuen Treffpunkt werden soll. Der große Veranstaltungssaal ist zum Platz hin ausgerichtet, die Front des Saals lässt sich dank großer Glaselemente fast komplett öffnen.

Der große Bürgersaal ist für mehr als 200 Personen zugelassen. "Das ist ein großes Plus für Veranstaltungen aller Art", sagt Ortsbürgermeister Stefan Holst. "So müssen wir zum Beispiel bei Veranstaltungen wie Konzerten oder Theatervorführungen niemanden draußen stehen lassen, weil die magische Zahl von 200 Teilnehmern um wenige Köpfe überschritten ist." Ein Highlight des neuen Saals ist die große Bühne mit separaten Auf- und Abgängen sowohl im vorderen als auch im hinteren Bereich sowie modernster Veranstaltungstechnik. "Allein die Beleuchtungs- und Akustikanlagen kosten rund 250.000 Euro", erzählt Holger Falcke. "Die Nutzung ist sowohl multifunktional als auch barrierefrei, denn es wurde auch an eine Hörschleife für Nutzer von Hörsystemen gedacht." Der Saal verfügt zudem über einen Schwingboden für Tanzveranstaltungen und eine eigene Bar mit angeschlossener Küche.

Neue Sparte bei den Schützen
Über ein großzügiges Foyer gelangt man vom Saalbereich in den Bereich, der vom Schützenverein Hammah genutzt werden soll. Hier gibt es einen Luftgewehrstand mit zwölf Bahnen, einen Sicherheitsbereich sowie Umkleidemöglichkeiten und einen hellen Aufenthaltsraum mit eigener Küche. Im Obergeschoss können sich die Schützinnen und Schützen im Bogen-, Zimmerstutzen- und Armbrustschießen üben, auch Dart soll dort gespielt werden. Mit seiner neuen Sparte Bogenschießen hat der Schützenverein Hammah bereits vor Fertigstellung des neuen Schützenhauses begonnen. Die Nachfrage war teilweise so hoch, dass ein Aufnahmestopp verhängt werden musste. Trainiert wurde in der Sommersaison auf dem Faustballplatz des MTV Hammah unter freiem Himmel und in der Wintersaison in der kleinen Sporthalle.

Ab sofort kann gebucht werden
Der Veranstaltungssaal des neuen Dorfgemeinschaftshauses kann ab sofort gebucht werden. Nähere Informationen gibt es im Gemeindebüro in Hammah (Tel. 04144-5477) oder bei der Samtgemeindeverwaltung in Himmelpforten (Tel. 04144-20990). "Das Gebäude steht auch Auswärtigen offen, sie zahlen jedoch einen etwas höheren Tarif als die Bürgerinnen und Bürger aus Hammah", sagt Stefan Holst. 

Entwicklung der Kosten
Im Planungsentwurf Ende 2019 wurde für den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses mit Gesamtkosten in Höhe von 3.450.000 Euro gerechnet. Die Summe setzt sich zusammen aus rund 1.400.000 Euro für das Schützenhaus und rund 1.950.000 Euro für das Dorfgemeinschaftshaus. "Als Sportstätte wurde das Schützenhaus nicht öffentlich bezuschusst, sondern nur das Dorfgemeinschaftshaus", erklärt Holger Falcke. "Die Fördersumme beträgt 500.000 Euro und ist ein Landeszuschuss aus dem Programm ZILE." (ZILE: Zuwendung zur integrierten ländlichen Entwicklung)
Die derzeit geschätzten Endkosten liegen bei rund 3.850.000 Euro. Damit weicht die Gesamtsumme zirka 400.000 Euro von der ursprünglich geschätzten Zahl ab. "Das entspricht 11,6 Prozent und ist in Anbetracht gestiegener Materialkosten moderat", so Falcke.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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