Friedhof als Ort des Lebens
Tolle Auszeichnung für den Himmelpfortener Friedhof

Bei der Preisübergabe (v. li.): Umweltminister Christian Meyer (Grüne), Heike Hellwege und Christa Helmke (beide vom Projekt "LebensRaum Friedhof) sowie Sonja Papenfuß (Umweltministerium) | Foto: Simona Bednarek
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Große Freude in Himmelpforten: Die St.-Marien-Kirchengemeinde hat beim Niedersächsischen Umweltpreis der Bingo-Umweltstiftung einen dritten Preis gewonnen. Ausgezeichnet wurde das Projekt "LebensRaum Friedhof", als Preisgeld wurden vergangene Woche in Hannover 1.500 Euro überreicht. "Wir sind sehr stolz", sagt Heike Hellwege vom Projekt-Team.

Geboren wurde der "LebensRaum Friedhof" im Herbst 2020. Grundlage war die Idee, dass ein Friedhof mehr sein sollte als ein Ort der Trauer mit akkurat gemähter Rasenfläche, geharkten Wegen und Gräbern mit einjährigen Sommerpflanzen. In Himmelpforten sollte die Grünanlage vielmehr ein Ort des Lebens sein – für Menschen und auch für Tiere.

Gemeinsam mit den Friedhofsgärtnern und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern wurde der Himmelpfortener Friedhof im Laufe der Jahre ökologisch aufgewertet, u.a. durch die Anlage einer Insektenschutzhecke aus Weißdorn, Hundsrose, Vogelbeere, Liguster, Holzapfel und Salweide. Zudem wurden auf dem Friedhofsgelände verteilt Zierapfelbäume sowie weitere Sträucher und Bäume gepflanzt, die zu unterschiedlichen Zeiten Blüten und Früchte tragen und so Tieren, insbesondere Insekten, über lange Zeit Nahrung bieten sollen.

Alternative Grabgestaltung

Als Anregung wird Hinterbliebenen eine alternative Grabgestaltung in Form einer insektenfreundlichen Staudenbepflanzung angeboten. Zwei Mustergräber – eins in der Sonne und eins im Halbschatten – zeigen auf, wie sich eine letzte Ruhestätte schön und gleichzeitig ökologisch sinnvoll gestalten lässt. Wichtiges Hintergrundwissen zum Thema wird auf Schautafeln erläutert. Als weitere Maßnahme wurden Rasengräber durch Gemeinschafts-Grabanlagen unter Stauden und Zwiebelblumen ersetzt.

In die naturnahe Gestaltung wurden auch Kinder und Jugendliche einbezogen und dadurch aktiv für den Naturschutz angesprochen. Unter fachlicher Anleitung wurden Insektenhotels und Nistkästen gebaut und auf dem Friedhof installiert. Zudem wurden gemeinsam Totholz- und Steinhaufen errichtet, die Insekten und Kleintieren Schutz bieten.

"Wir Friedhofsfreunde treffen uns mittlerweile regelmäßig und kümmern uns um die angeschobenen Maßnahmen", erzählt Heike Hellwege. "An Friedhofs-Aktionstagen im Frühjahr und im Herbst werden Stauden und Zwiebelblumen neu gepflanzt sowie Nistkästen, Gemeinschafts-Grabanlagen und Mustergräber geputzt. Unsere Gruppe ist offen und wirbt im gesamten Ort um neue engagierte Menschen."

Bei der Preisübergabe (v. li.): Umweltminister Christian Meyer (Grüne), Heike Hellwege und Christa Helmke (beide vom Projekt "LebensRaum Friedhof) sowie Sonja Papenfuß (Umweltministerium) | Foto: Simona Bednarek
Streuobst-Pädagoge Bernd Unglaub baut mit Kindergarten-Kindern Insektenhotels für den Friedhof | Foto: Heike Hellwege
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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