Zu dick für die Schulbank
Umbau Schulmuseum Himmelpforten: Ehrenamtliche verbreitern das Mobiliar
tp. Himmelpforten. Extra-Arbeit haben die ehrenamtlichen Helfer bei der Renovierung des Schul- und Heimatmuseums in Himmelpforten: Die Schulbänke "aus Opas Zeiten" sind zu eng für viele Gäste und müssen verbreitert werden.
"Das liegt an den Wohlstandsbäuchen der Deutschen", sagt Kurt Thomsen (78) vom Museums-Trägerverein. Thomsen, Lehrer im Ruhestand, bietet in seit Jahren den beliebten Schau-Unterricht, mimt mit Gehrock und Rohrstock den strengen Schulmeister. Dazu nehmen die Gäste auf historischen Schulbänken statt. Dabei wird die Leibesfülle vieler Teilnehmer nach Kurt Thomsens Erfahrung zunehmend zum Problem. Das Museum in der ehemaligen Dorfschule von 1875 ist bei Senioren-Besuchergruppen beliebt, doch gerade viele Ältere mit stattlicher Figur seien schon zwischen Sitzfläche und Schreibplatte stecken geblieben oder konnten sich gar nicht erst hinsetzen, so der Museums-Macher. Nun schafft der Trägerverein Abhilfe: Einige der zum Teil rund 100 Jahre alten Schulbänke aus Holz werden verbreitert.
Im Schulmuseum stehen rund 50 Sitzplätze für den Schauunterricht zur Verfügung. Im Zuge des Umbaus, der seit rund einem Jahr läuft, wurde das Mobiliar von der ersten Etage zurück in des Original-Klassenzimmer im Erdgeschoss gebracht. Zusammen mit Bollerofen, Schiefertafeln, Schweinsleder-Ranzen, Lehrerpult und Milchglas-Fenstern vermitteln sie einen guten Eindruck von der Unterrichtsatmösphäre um 1900.
Laut Vereins-Chef Paul Schrader (70) dauert die Sanierung des Museums noch mindestens bis August. Wegen des Umbaus Umbau müssen Exponate zum Teil aussortiert und neu eingeräumt werden. Zur Zeit richtet Paul Schrader mit einer Handvoll Freiwilligen die Handwerks-Abteilung mit historischer Stellmacherei, Sattlerei und Böttcher-Werkstatt ein.
Das Museum hat unter anderem ein neues Dach, neue Elektrik sowie eine neue Treppe bekommen. Außerdem gibt es jetzt einen Empfangsraum mit Videobeamer.
• Die Modernisierungskosten betragen knapp 250.000 Euro. Das Geld stammt von der EU, der Gemeinde Himmelpforten und vom Land Niedersachsen.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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