Fünf Jahre Leitbild in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten
Modern, naturnah und l(i)ebenswert
sb. Oldendorf-Himmelpforten. Nach dem Zusammenschluss der alten Samtgemeinden Himmelpforten und Oldendorf zu einer neuen Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten im Jahr 2014 befanden sich die betroffenen Kommunen in einem Neufindungsprozess. So entstand u.a. die Idee, ein gemeinsames Leitbild zu entwickeln, das jetzt fünf Jahre alt wird. Ein guter Anlass, um bei Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke einmal nachzufragen, was bereits umgesetzt wurde und wo es noch Handlungsbedarf gibt.
"Wir entwickeln uns im Einklang mit Natur und Umwelt weiter zu einer wirtschaftlich starken, einwohnerfreundlichen und bürgernahen Samtgemeinde" steht in der Präambel des Leitbilds. Von den Bürgern bemängelt wurde vor fünf Jahren u.a. fehlende Radwege, schlechte Breitbandversorgung, unzureichende Ärzteversorgung und zu wenig Angebote für altersgerechtes Wohnen. "Hier wurde in vielen Bereichen schon viel erreicht", sagt Holger Falcke. Wichtig sei, dass der Mensch stets im Mittelpunkt steht.
Die Umsetzung des Leitbilds sei sowohl auf Samtgemeindeebene als auch in den einzelnen Kommunen erfolgt. Als Beispiele nennt der Verwaltungs-Chef das Radwegekonzept der Gemeinde Himmelpforten, den geplanten Ausbau des Radwegs von Oldendorf nach Kaken und den neuen Radweg von Behrste nach Burweg. "Hier wird derzeit Großes geleistet", sagt er. Eine verlässliche Komponente des öffentlichen Nahverkehrs sei u.a. der Bürgerbus Osteland. "Hier hat sich die Samtgemeinde 2014 an der Anschaffung des Fahrzeugs beteiligt - und es hat sich gelohnt", lobt Falcke. Das Ziel, Himmelpforten an den S-Bahn-Verkehr anzuschließen, konnte hingegen noch nicht umgesetzt werden. Denn die Bahnleitung ist nach wie vor nicht elektrifiziert. Die Maßnahme wäre jedoch in vielerlei Hinsicht erstrebenswert. Denn dann wäre nicht nur die Taktung der Züge nach Hamburg enger, sondern die Fahrt auch umweltfreundlicher als mit den derzeit überwiegend verkehrenden Dieselloks.
Bei der Breitbandversorgung sieht Holger Falcke noch Luft nach oben. "Corona und das damit häufig verbundene Homeoffice machen deutlich, wie wichtig schnelles Internet ist", sagt er. Bisher ist die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten bei zwei Bewerbungen um Breitbandanschlüsse nicht zum Zug gekommen, eine weitere Vergabe wird gerade vorbereitet. Es gelte jedoch, auch auf andere Leistungsanbieter hinzuwirken, um schnelle Datenleitungen in die Region zu bekommen. Im Bereich Wirtschaftsförderung verweist Holger Falcke auf das Projekt Coworking-Spaces, an dem auch die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten beteiligt ist. Es soll wohnortnahes Arbeiten ermöglichen und Betriebe bzw. Mitarbeiter vernetzen (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). "Hier wurden mehrere Angebote entwickelt, die der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen, sobald Corona dies zulässt", so Falcke.
Im Bereich Ärzteversorgung ist Holger Falcke froh, dass in den vergangenen Jahren in mehreren Praxen eine Verjüngung der Ärzte stattgefunden hat. Damit sei ein Fortbestand der medizinischen Grundversorgung gewährleistet. Schwierig sei es, Fachärzte in die Region zu bekommen. So sei z.B. bei der Bevölkerung der Wunsch nach einer Kinderarztpraxis zwar groß und die Samtgemeinde durchaus bereit, eine Neugründung zu fördern. Allerdings gebe es derzeit keine Kandidaten. Zudem müsse eine neue Facharztpraxis von der Kassenärztlichen Vereinigung zugelassen werden.
Für den Bereich altersgerechtes Wohnen verweist Holger Falcke u.a. auf Baupläne für Hammah und Himmelpforten. An beiden Standorten sind Neubauten für betreutes Wohnen angedacht.
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