Samtgemeinderat beschließt zwei Schulanbauten
Neun Millionen Euro für die Bildung in Hammah und Himmelpforten
sb. Oldendorf-Himmelpforten. Die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten investiert kräftig in die Bildung: Mit großer Mehrheit beschlossen die Mitglieder des Samtgemeinderats in der vergangenen Woche zwei Millionenprojekte für ihre Schulen: Die Grundschule Hammah wird für rund 7,5 Millionen Euro erweitert, der Anbau an die Porta-Coeli-Schule in Himmelpforten wird mit zirka 1,5 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Grundschule Hammah
Die Dorfschule auf der Stader Geest soll zur Ganztagsschule werden und benötigt auch mehr Platz für ein inklusives Bildungsangebot. Die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten wird deshalb als Träger der Schule an den Altbau einen Trakt anbauen. Hierfür muss jedoch ein benachbartes Wohnhaus gekauft und abgerissen werden, das noch im Besitz der Gemeinde Hammah ist. Der neue Anbau wird im Erdgeschoss eine Mensa enthalten und im Obergeschoss mehrere Fachräume für Musik, Werken und Kunst. Damit die Kinder auch nach Fertigstellung des Anbaus genug Platz zum Spielen und Toben haben, wird das Schulgelände zudem um einen zirka fünf Meter breiten Böschungsstreifen erweitert, der sich noch im Besitz der Gemeinde Hammah befindet.
Zu Beginn der Planung hatte die Samtgemeinde auch erwogen, die alte Grundschule komplett abzureißen und einen Neubau zu errichten. Dieser hätte mit knapp elf Millionen Euro jedoch deutlich mehr gekostet als die Anbau-Variante. Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke hofft, dass die Genehmigung für den Anbau im Sommer 2021 vorliegen wird. "So ein Bau dauert in der Regel zweieinhalb Jahre", sagt der Verwaltungschef. "Wenn es super läuft, können die neuen Räume zu Ostern 2024 bezogen werden." Zuvor wird es eine Container-Interimslösung geben müssen, da nicht alle Klassenräume im Altbau während der Umbauphase genutzt werden können.
Porta-Coeli-Schule
Bei der Erweiterung der Porta-Coeli-Schule in Himmelpforten entschied sich der Samtgemeinderat für einen Anbau mit fünf Klassenzimmern und zwei Differenzierungsräumen. Die Kosten dafür werden rund 1,5 Millionen Euro betragen. Die Schule hätte lieber einen separaten Neubau auf ihrem Gelände gehabt, der wäre jedoch rund 300.000 Euro teurer gewesen. "Ein separates Gebäude benötigt u.a. eigene Sanitärräume und ein Lehrerzimmer, das kostet natürlich", rechnet Verwaltungschef Falcke vor.
Erforderlich sei der Anbau an die Porta-Coeli-Schule u.a., um dem Inklusionsanspruch gerecht zu werden, so Falcke weiter. Es müssten Differenzierungsräume geschaffen und auch mal Klassen geteilt werden können. "Dafür benötigt die Schule mehr Platz." Falcke hofft, dass für diesen Anbau im Sommer 2021 der Grundstein gelegt werden kann. Die Bauphase wird dann wohl ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen.
Finanzierung
Die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten trägt als Schul-träger für beide Bauvorhaben die Gesamtkosten. Zwar sei ein Kredit von der Schulbaukasse möglich, dieser müsste jedoch innerhalb von zehn Jahren zurückgezahlt werden. "Das wäre eine enorme finanzielle Belastung, die auch unsere Mitgliedsgemeinden über die Samtgemeinde-Umlage tragen müssten", sagt Holger Falcke. Andere Kredite seien da langfristiger angelegt und deshalb für alle tragbarer. Eventuell bestehe die Möglichkeit, für den Grundschulanbau Förderung vom Bund zu bekommen. Die Bundesregierung hatte angedacht, sich an Schulbaukosten zu beteiligen, die aufgrund einer Ganztagsbetreuung erforderlich sind. Das war allerdings vor Corona.
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