Erstes gemeinsames Projekt
Arbeiten zur Oste-Saga können beginnen
Aus der Idee einer Erzählung über die Geschichte und Geschichten an der Oste wurde ein Starter-Projekt der LEADER-Region Kehdingen-Oste: die „Oste-Saga“. Vor knapp zwei Jahren unterbreitete der in Himmelpforten lebende Journalist und Autor Thomas Rosteck Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke die Idee, die örtliche Geschichte ein Stück weit zum Leben zu erwecken. Der war von der Idee spontan begeistert und sofort überzeugt, dass dies ein förderfähiges LEADER-Projekt im Rahmen der EU-Förderperiode 2023 bis 2027 und ein besonders innovatives Projekt für die gesamte LEADER-Region ist. Die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten hat deshalb die Rolle des Projektträgers für die gesamte LEADER-Region übernommen. Martina Wagner von der Stabstelle Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten wurde aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen als LEADER-Geschäftsstelle und Regionalmanagement mit der Projektbetreuung betraut.
Inzwischen liegen der notwendige Beschluss der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der LEADER-Region Kehdingen-Oste sowie die Bewilligung durch das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) vor. Regionalmanagerin May-Britt Müller erläutert: „Die Erstellung der Oste-Saga wird mit gut 60.000 Euro (70 Prozent) mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung der ländlichen Räume (ELER) vom Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg, Geschäftsstelle Bremerhaven, gefördert. Die restlichen 25.500 Euro bringen die sechs Mitgliedskommunen der LEADER-Region auf.“
„Das Potential einer möglichst multimedialen Aufbereitung der Geschichte unserer Region war uns schnell klar, wir haben deswegen als Samtgemeinde auch die Trägerschaft für das Projekt übernommen. In einem ersten Arbeitsschritt haben wir dann geprüft, ob und wie wir aus der ersten Idee ein tragfähiges Konzept entwickeln können“, sagt Holger Falcke. Dies ist in den vergangenen Monaten passiert. Nach einer Ausschreibung, wie eine solche historisch unterhaltsame Erzählung aussehen könnte, wurde schließlich das Konzept von Thomas Rosteck akzeptiert. „Er hat das inhaltlich überzeugendste und preiswerteste Konzeptangebot unterbreitet, sodass wir mit diesem Vorschlag in die Gremienberatungen gehen konnten“, merkt Martina Wagner an.
Geplant ist ein Bühnenstück, das durch filmische Module ergänzt und aufgelockert wird. So sollen eine Reihe von Personen aus der Geschichte der Oste-Region zwischen Bremervörde und Neuhaus von Laiendarstellern verkörpert werden, die auf der Bühne aus ihrem Leben und den durch sie geprägten und begleiteten Geschehnissen erzählen. Dies erfolgt in Interviews durch einen Moderator, den der Autor selber verkörpern wird. „Unser Augenmerk liegt dabei sicherlich darin, Geschehnisse möglichst wahrheitsgetreu zu erzählen. Es ist aber kein historisches Seminar. Da nicht alle Geschichten historisch bis ins Detail dokumentiert sind, wird es an der einen oder anderen Stelle statt dem ,so war es' eher ein ,so könnte es gewesen sein' werden“, erklärt Autor Thomas Rosteck. Wichtig ist ihm, dass die Geschichte der Region in ganz unterschiedlichen Facetten und mit unterschiedlichen Themengebieten angegangen wird. „Die Palette reicht da von den Lebensverhältnissen des einfachen Volkes bis zur Gerichtsbarkeit vergangener Jahrhunderte, von der Landwirtschaft bis zum Walfang, von Schifffahrt und Fischfang an und in der Oste bis hin zu den großen Flutkatastrophen der Vergangenheit.“
Wer genau an Personen und Persönlichkeiten dargestellt werden soll, da hält sich Rosteck noch zurück. „Das müssen die Recherchen der nächsten Monate zeigen, gesetzt ist aber sicherlich Anna aus Blumenthal, deren Geschichte und Schicksal durch die so authentischen wie eindrucksvollen Werke von Dietrich Alsdorf sehr gut nacherzählt sind und dadurch eben auch gut nachgespielt werden können. Bei den anderen Figuren möchte ich mich noch nicht festlegen.“
Die Darsteller für die historischen Personen werden ebenfalls in den nächsten Wochen und Monaten gesucht. Geplant ist hier ein Casting, wobei Laiendarsteller aus der Region bevorzugt werden. Wer sich hier eine Rolle vorstellen kann sollte den Fortgang der Oste-Saga genauer verfolgen und seine/ihren Hut in den Ring werfen. Zum Nacherleben historischer Geschehnisse und Protagonisten wird sicher beitragen, dass die Darsteller und Darstellerinnen in zeitgenössischen Kostümen auftreten werden, außerdem soll Folklore der jeweiligen Zeit in Form von Musik und Tanz Bestandteil der sechs geplanten Aufführungen werden.
Erika Hatecke, Vorsitzende der LAG Kehdingen-Oste, freut sich auf das Projekt. „Im Grunde ist die Oste-Saga das erste LEADER-Projekt, an dem alle Mitglieder unmittelbar beteiligt sind. Deshalb werden auch später die Aufführungen auf die sechs Mitglieds-Kommunen verteilt, in denen die Oste-Saga“ angesiedelt ist. Wir sind alle sehr gespannt, was am Ende dabei herauskommt! Ich bin aber überzeugt, dass wir einen ganz neuen und sehr innovativen Ansatz zur Vermittlung regionaler Geschichte liefern werden. Für mich ist die Oste-Saga so etwas wie Heimatkunde 2.0“.
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