Freilichtmuseum am Kiekeberg

900 Fördervereinsmitgliedern und 1.500 Besucher feierten das 10-jährige Jubiläum des „Agrariums“.

as. Ehestorf. Zusammen Kultur feiern! Nach drei Jahren Corona-Pause hat der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg am Freitag mit 900 Mitgliedern das zehnjährige Jubiläum des Agrariums, der Dauerausstellung zur Landwirtschaft und Ernährung, gefeiert. Die Museumsfreunde erfreuten sich bei ihrem Fest an Führungen, auch hinter den Kulissen in Magazinen und Werkstätten, und probierten zahlreiche Mitmachstationen aus. Das Fördervereinsfest war der Auftakt zum Jubiläumswochenende, an dem 1.500 Besucher ein umfangreiches Programm rund um „Landwirtschaft und Ernährung zwischen gestern, heute und morgen“ erlebten.

Die Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg und ihre Museen haben einen starken Partner: den Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Zum Dank für sein großes Engagement lädt das Museumsteam die Mitglieder traditionell zum gemeinsamen Fest ein – dieses Jahr anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des „Agrariums“. Zu seiner Gründung war das Agrarium in seiner Vermittlungsart als Science-Center deutschlandweit einzigartig. David McAllister, Mitglied des Europäischen Parlaments, hatte das Agrarium 2012 als niedersächsischer Ministerpräsident eingeweiht. Er sagte: „Ich bin seit der Eröffnung mehrfach am Kiekeberg gewesen und gratuliere dem Agrarium zum 10-jährigen Jubiläum. Ich glaube dieses Museum setzt Akzente, die die Kultur unserer Heimat lebendig machen: Denn es ist zum Ausprobieren und Mitmachen. In Niedersachsen werden fast die Hälfte aller Kartoffeln in Deutschland angebaut – die Landwirtschaft ist hier nach der Automobilwirtschaft der zweitwichtigste Arbeitgeber. Es ist daher gut und wichtig, was die Jugend hier im Agrarium erfährt.“

Auch Dr. Bernd Althusmann, Landtagsabgeordneter der Gemeinden Rosengarten, Seevetal und Neu Wulmstorf sowie Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, besuchte anlässlich des Jubiläums das Fördervereinsfest: „Kinder lernen im Agrarium am Kiekeberg, wie Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten funktionierte. Das Land Niedersachsen hat das Museum immer wieder unterstützt und wird das auch weiter tun. Im Freilichtmuseum können Menschen die Seele baumeln lassen, eine Menge lernen und alte Haustiere treffen. Hier erleben sie, wie sich die Lüneburger Heide und die Winsener Marsch seit dem 16. Jahrhundert entwickelt haben.“ Ebenso vermitteln Schulprogramme und Podiumsdiskussionen die Inhalte. Bei der Fachtagung „Bauernhof macht Schule“ im Februar stellte auch Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast fest: „Das Freilichtmuseum am Kiekeberg zeigt, wie mit Aktionstagen und Mitmachveranstaltungen die Landwirtschaft erlebbar wird – gerade auch für Menschen, die sonst wenig Bezug zur Landwirtschaft haben. Lernen durch die Praxis, genau so wird die nachhaltige Bildung vorangebracht!“ Sie gratulierte zum Jubiläum des Agrariums: „Seit zehn Jahren bringt diese Ausstellung die Landwirtschaft sowie die Lebensmittel- und Ernährungsindustrie den Menschen näher, und zwar mit großem Erfolg!“

Zur landwirtschaftlichen Vermittlung gehören auch Mitmachstationen, Veranstaltungen und Kochkurse. Sybille Kahnenbley, Stiftungsratsvorsitzende Freilichtmuseum am Kiekeberg, lobte beim Fördervereinsfest: „Ich finde es großartig, dass Kinder im Agrarium Landwirtschaft selbst erleben können, zum Beispiel indem sie eine Modell-Kuh melken. Der absolute Höhepunkt für meine Enkel ist aber der Mähdrescher-Simulator im Untergeschoss des Agrariums.“

Das Agrarium wurde unter anderem vom Förderverein mit auf den Weg gebracht. Aber seine Aktivitäten sind vielfältiger: Der Verein betreibt die Museumsbäckerei, die Museumsläden, den Museumsbauernhof Wennerstorf und die Museumsstellmacherei Langenrehm. Landrat Rainer Rempe erklärte: „Das Freilichtmuseum Kiekeberg ist als innovativer Bildungsort und touristisches Highlight ein wichtiges Aushängeschild für den gesamten Landkreis Harburg und ein Anziehungspunkt für Menschen weit über die Region hinaus. Mit seiner Anlage, aber auch den vielen Sonderausstellungen prägt es das kulturelle Leben im Landkreis entscheidend mit. Der Förderverein des Freilichtmuseums mit seinen rund 13.500 Mitgliedern leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser Erfolgsgeschichte und ist eine wichtige Säule der Arbeit. Ich danke den Mitgliedern für ihr ihren Einsatz. Ohne das ehrenamtliche Engagement ganz vieler Menschen wäre der Museumserfolg nicht möglich.“

Carina Meyer, Kaufmännische Geschäftsführerin des Freilichtmuseums, bedankte sich bei den Vereinsmitgliedern für ihre Treue: „Wir haben in den über zwei Jahren Corona-Pandemie, mit sehr schwierigen Rahmenbedingungen und geschlossenen Museen über viele Monate, kaum Mitglieder verloren. Das finde ich bemerkenswert und wirklich motivierend! Vor allem die ‚jetzt erst recht-Eintritte‘ in den Förderverein in dieser schwierigen Zeit – mit aufmunternden Worten wie ‚gerade jetzt braucht das Museum unsere Unterstützung, wir schätzen ihre Arbeit, können es zwar gerade nicht besuchen, möchten aber auf diesem Weg helfen‘.“ Außerdem hat das Freilichtmuseum in der Pandemie eigene Veränderungsprozesse beschleunigt; es setzt bei seinem kulturellen Wirken stärker auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Heiner Schönecke, Vorsitzender des Fördervereins stellte abschließend fest: „Der Verein ist die Stütze der Museen. Nicht nur die finanzielle Hilfe macht ihn so wertvoll – 350 Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Sie spenden Zeit und Arbeitskraft an Aktionstagen, begleiten museumspädagogische Angebote oder verkaufen im Museumsladen.“ Die vielen Mitglieder realisieren mit ihren Beiträgen und Spenden kleine und große Projekte. Einige historische Gebäude am Kiekeberg konnten nur mit der Unterstützung des Vereins wiederaufgebaut werden.

Die Fördervereinsmitglieder erhalten viele Vorteile: das ganze Jahr freien Eintritt in das Freilichtmuseum und seine vier Außenstellen Museumsbauernhof Wennerstorf, Feuerwehrmuseum Marxen, Museumsstellmacherei Langenrehm und Mühlenmuseum Moisburg. Außerdem werden die Mitglieder zu Ausstellungseröffnungen, Vorträgen und Sonderführungen eingeladen.

Wer die Kultur in der Region unterstützen und Mitglied werden möchte, findet Informationen unter www.kiekeberg-museum.de/foerderverein.