Brief brauchte sechs Tage von Stade nach Rosengarten
mi. Rosengarten/Stade. Wie lange darf eigentlich ein Brief unterwegs sein? Das fragt sich ein Leser aus Rosengarten. Hintergrund: Das Schreiben aus Stade war am 5. März verschickt worden und erreichte seinen Bestimmungsort in Rosengarten erst sechs Tage später, am 11. März. Für den Empfänger besonders ärgerlich: Es handelte sich um die Einladung zu einer Trauerfeier. Als der Brief seinen Bestimmungsort endlich erreichte, war die Beerdigung schon vorbei.
„Selbst wenn man einen Tag für die Bearbeitung rechnet, bleiben der Post, den Sonntag abgezogen, vier Tage für die Zustellung“, so der Betroffene. An der Entfernung könne es nicht liegen. Die rund 50 Kilometer zwischen Stade und Rosengarten seien selbst mit dem Fahrrad an einem Tag zu schaffen - warum also braucht die Post dafür sechs?
Was den Bürger besonders ärgert, die Post werbe immer damit, dass abgeschickte Briefe schon am nächsten Tag den Empfänger erreichten.
Das stimmt: Auf der Homepage des Konzerns heißt es „Schnelligkeit ist unser Geschäft“. Weiter ist dort zu lesen, dass laut unabhängiger Prüfungen 95 Prozent aller Briefe einen Tag nach Einwurf den Empfänger erreichten. Aber gibt es auch eine Garantie für den Einzelfall?
„Nein“, sagt Post-Pressesprecher Martin Grundler. Die Post garantiere keine Auslieferung am nächsten Tag für den Einzelfall. Die genannten 95 Prozent beziehen sich demnach auf alle rund 64 Millionen Briefen, die pro Tag verschickt werden. Hier sei gesetzlich vorgeschrieben, dass 80 Prozent am nächsten Tag zugestellt werden müssten.
Diese Bestimmungen erfülle die Post mit rund 95 Prozent rechtzeitig ausgelieferter Briefe. Dass ein Brief fünf Tage unterwegs ist, sei allerdings ungewöhnlich, so Martin Grundler. Dennoch: Wer im Einzelfall sichergehen will, dass seine Post rechtzeitig ankommt, dem rät der Pressesprecher zu einem Expressbrief. Kosten: 9,90 Euro bis zu einem Gewicht von 50 Gramm.
Redakteur:Mitja Schrader |
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