Dank WOCHENBLATT-Aufruf: Mahmoud Mohamed findet endlich eine Wohnung
as. Klecken/Meckelfeld. „Jetzt bin ich richtig angekommen.“ Mahmoud Mohamed strahlt und steht in einer kleinen Einzimmer-Wohnung in Meckelfeld. Ein Bett, ein Schrank, ein kleines Sofa und ein Tisch mit zwei Stühlen - das Reich von Mahmoud Mohamed ist nicht groß, aber der 30-jährige Sudanese ist überglücklich, diese Räumlichkeit sein Eigen nennen zu dürfen.
Mahmoud Mohamed ist als Flüchtling in Deutschland anerkannt, er hat einen Job und kann selbst die Miete zahlen. Dennoch fand er keine Wohnung. Bis vor Kurzem hat Mahmoud Mohamed deshalb noch im sogenannten „Souma-Haus“, einer Flüchtlingsunterkunft in Klecken, gelebt. Diese Unterkunft wurde jetzt vom Landkreis Harburg geschlossen, die Flüchtlinge auf andere Einrichtungen im Landkreis verteilt (das WOCHENBLATT berichtete). Die Gemeinde Rosengarten, die Politik, die Kirchengemeinde Rosengarten und ehrenamtliche Flüchtlingshelfer hatten deshalb Vermieter dazu aufgerufen, auch an Flüchtlinge zu vermieten und ihnen so eine Chance auf einen Neuanfang in Deutschland zu geben.
Auch das WOCHENBLATT hilft: Mahmoud Mohameds Vermieter, die öffentlich nicht in Erscheinung treten wollen, sind dem WOCHENBLATT-Aufruf gefolgt. Nach einem Kennenlernen mit den Vermietern erhielt der 30-Jährige sofort die Zusage. „Jetzt ist alles perfekt“, sagt Mahmoud Mohamed, der bei Amazon in Winsen arbeitet. Nach vier Jahren in der Flüchtlingsunterkunft mit gemeinsamer Küche, Bad und Gemeinschaftszimmern kann er endlich Privatsphäre genießen. „Ich kann lesen, wann ich möchte, lernen wann ich möchte und selbst entscheiden, wann das Licht ausgemacht wird“, freut sich der studierte Lebensmitteltechniker. Da er im Schichtdienst arbeitet, ist es für ihn besonders wichtig, selbst entscheiden zu können, wann er zu Bett geht, ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen.
Seine anderen Mitbewohner aus dem Souma-Haus haben es nicht so gut getroffen. Mahmoud Mohamed steht noch mit ihnen in Kontakt. Auch sie sind anerkannt, arbeiten, könnten sich eine eigene Wohnung leisten und suchen verzweifelt eine Wohnung. Nachdem die Unterkunft in Klecken geschlossen wurde, sind sie teilweise wieder in Containern untergebracht worden, Mohamed berichtet von Freunden, die sich zu dritt ein Zimmer teilen müssen. „Ich habe wahnsinniges Glück gehabt.“
„Die eigene Wohnung ist ein weiterer Schritt in die Selbstständigkeit“, betont Claudia Leis-Bendorff. Wie die anderen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer unterstützt sie die Flüchtlinge bei der Wohnungssuche, stellte den Kontakt zwischen Mohamed und den Vermietern her. „Es wäre schön, wenn wir auch für die anderen eine Wohnung finden könnten.“
• Wer eine Wohnung vermitteln kann, meldet sich bei Pastorin Dorothea Blaffert per E-Mail an kg.rosengarten-klecken@evlka.de.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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