Gedicht von Louis Fürnberg
Das passt zum Spaziergang in der Heide: "Alt möcht ich werden"
Bei ihrem Spaziergang durch die Heide kamen Birgit und Friedrich Meyer an einem markanten, alten Baum vorbei. Gedichte-Liebhaber Friedrich Meyer erinnerte sich in dieser Situation an ein Gedicht des tschechoslowakisch-deutschen Schiftstellers Louis Fürnberg (1909-1957). Das WOCHENBLATT druckt das Gedicht ab, auch weil es an Aktualität nichts verloren hat:
Alt möcht ich werden wie ein alter Baum,
mit Jahresringen, längst nicht mehr zu zählen,
mit Rinden, die sich immer wieder schälen,
mit Wurzeln tief, dass sie kein Spaten sticht.
In dieser Zeit, wo alles neu beginnt
und wo die Saaten alter Träume reifen,
mag wer da will den Tod begreifen -
ich nicht!
Alt möcht ich werden wie ein alter Baum,
zu dem die sommerfrohen Wandrer fänden,
mit meiner Krone Schutz und Schatten spenden
in dieser Zeit, wo alles neu beginnt.
Aus sagenhaften Zeiten möcht ich ragen,
durch die der Schmerz hinging, ein böser Traum,
in eine Zeit, von der die Menschen sagen:
Wie ist sie schön! O wie wir glücklich sind!
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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