Der Wald als Spielplatz / Pädagoge will Kindern wieder mehr Bezug zur Natur geben

Vor der Waldhütte: Die Initiatoren: Diether Siegel und Janka Siegel (re.) mit Projektunterstützern und deren Kindern
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mi. Rosengarten.

Durch den Wald tollen, auf Bäume klettern, im Matsch spielen, die Natur - Pflanzen und Tiere - kennen- und respektieren lernen. Selbst für „Dorfkinder“ ist das heute oft nur noch Geschichte. Autoverkehr, Elternängste und dichte Besiedelung beschränken ihren Bewegungsdrang häufig auf Garten, Kinderzimmer oder Spielplatz. Und selbst wenn der Wald direkt vor der Haustür beginnt, beschäftigt sich der Nachwuchs oft schon in jungen Jahren lieber mit Internet und Smartphone. Um Kindern den Wald als Spiel- und Lernort wieder näher zu bringen, plant der pensionierte Pädagoge Diether Siegel ein besonderes Projekt. Er will eine „Kinder-Walden-Hütte“ eröffnen.

Auf einem großzügigen Naturgrundstück in Vahrendorf (Rosengarten) zwischen Baumriesen und Lichtungen voller Laub und Farnen hat Diether Siegel das Herzstück seines Projekts geschaffen, eine „Köhlerhütte“ mit Feuerstelle, Rauchabzug und Sitzmöglichkeiten. Hier sollen nach Vorstellung des pensionierten Gymnasiallehrers sieben bis zehn Kinder regelmäßig betreut werden. Inspiriert wurde Diether Siegels Projekt von den Schriften des US-Amerikaners Henry David Thoreau. Der Pädagoge und Naturphilosoph verbrachte im 19. Jahrhundert zwei Jahre in einer Hütte fernab der Zivilisation. Seine Erfahrungen fasste er in dem Buch „Walden-Leben in den Wäldern“ zusammen. „Vieles, was Thoreau schrieb, ist in unserer Welt, die immer mehr und immer früher von Telekommunikation und Technik geprägt ist, aktueller denn je“, findet Siegel.
Unterstützt wird Diether Siegel von seiner Tochter Janka, von Beruf Erzieherin, und dem Kinder-Heilpädagogen Sören Scholz. „Durch meine frühere Arbeit in Groß-Kitas habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kindern dort häufig ein Stück ‚Kindsein‘ fehlt. Die Gruppen sind groß, Bewegung und die Freude am intrinsischen Lernen, am erfahrungsgeleiteten Endecken der Umwelt, kann dort oft kaum noch vermittelt werden“, sagt die Erzieherin. Das Konzept der „Walden-Hütte“ sehe daher vor, den Kindern viel Raum beim Entdecken zu lassen, und ihnen einen Bezug zur Natur zu vermitteln. Langfristig sei außerdem eine Kooperation mit dem Wildpark Schwarze Berge angedacht.
In der Kinder-Walden-Hütte soll sich zunächst immer am Sonntagnachmittag für zwei bis drei Stunden eine regelmäßige Waldkindergruppe treffen. Auch Eltern sind herzlich eingeladen. Später könnten sich die Initiatoren auch einen Ausbau der Betreuungszeiten bis hin zu einem täglichen Waldkindergruppe vorstellen.
• Wer sich für das Projekt interessiert oder mitmachen will, meldet sich unter

kinder.walden@gmx.de

Redakteur:

Mitja Schrader

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