Dinos lassen sich nicht klonen

Ratte und Salatkopf, so wie Agrariumschefin Heike Duisberg sie zeigt, sind nichts Besonderes: Ein Ratten-Gen im Salat aber steigert seinen Vitamin-C-Gehalt um 700 Prozent
  • Ratte und Salatkopf, so wie Agrariumschefin Heike Duisberg sie zeigt, sind nichts Besonderes: Ein Ratten-Gen im Salat aber steigert seinen Vitamin-C-Gehalt um 700 Prozent
  • hochgeladen von Mitja Schrader

mi. Rosengarten.

Wie Haustiere „unsterblich“ werden, warum Steven Spielbergs Dinosaurier Blockbuster „Jurassic Park“ immer Fiction bleiben wird und was die arktische Flunder mit dem Tiefkühlgemüse von Morgen zu tun hat, das erfahren die Besucher der neuen Ausstellung „Aus dem Gen-Labor auf den Teller“, die ab heute im Agrarium im Freilichtmuseum am Kiekeberg gezeigt wird.

Die Ausstellung wurde im Berliner Museum für Naturkunde konzipiert, von dort fand sie jetzt in Teilen den Weg in das Agrarium im Freilichtmuseum am Kiekeberg. „Wir beleuchten in den bei uns gezeigten Exponaten die Bereiche Gentechnik im Alltag“, erklärt Heike Duisberg, Abteilungsleiterin des Agrariums. Gerade bei der derzeitigen Diskussion um genveränderten Mais ein brandaktuelles Thema.
Die Ausstellung will dabei nicht belehren, sondern informieren. Besucher erhalten wissenschaftliche Information. Die Interpretation und Bewertung des Gezeigten überlassen die Ausstellungs-Macher dem Einzelnen. Für manchen sind die Fakten dabei bestimmt nicht so leicht verdaulich: Rund zwei Drittel aller Nutzpflanzen in Europa sind schon genverändert, selbst unsere Euroscheine in ihrer heutigen Form bestehen aus genmanipulierter Baumwolle. Das dem menschlichen Schöpfergeist kaum noch Grenzen gesetzt sind, zeigt dabei u.a das Beispiel der arktischen Flunder. Der Fisch besitzt ein „Frostschutz-Gen“ mit dem Tiefkühlgemüse haltbarer gemacht werden könnte. In den USA, auch das erfährt der Besucher, gibt es Firmen, die das Klonen von verstorbenen Haustieren anbieten - so wird der geliebte Dackel unsterblich oder nur fast, wie die Ausstellung verrät. Denn die „Kunden“ stellen meist schnell fest, dass ihr neuer, geklonter „Waldi“ eben doch nicht ganz der alte ist. Interessantes berichtet die Ausstellung auch über die Grenzen des Klonens. Die Dinosaurier wieder zum Leben zu erwecken, ist demnach jedenfalls heute noch nicht möglich. Deren DNA ist mit 60 Millionen Jahren einfach zu alt - beim Mammut allerdings streitet sich die Forschung noch. Zum wichtigen Bereich Lebensmittelkontrolle könnte Gentechnik ebenfalls viel beitragen. Mit bestimmten Verfahren könnte sogar zweifelsfrei nachgewiesen werden, wo ein Fisch gefangen wurde und von welchem Schwein der Frühstücksschinken kommt.
Vieles, was die Austellung zeigt, ist zwar noch Zukunftsmusik aber interessant, oder auch alamierend ist es allemal
• Die Ausstellung „Aus dem Gen-Labor auf den Teller“ ist zu den Museumsöffnungszeiten noch bis 31. August im Agrarium im Freilichtmuseum am Kiekeberg zu sehen.

Redakteur:

Mitja Schrader

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.