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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Drama in Klecken: Bangen um Schäfchen "Lillifee"

Ein Besuch auf der Weide nach der Attacke. "Meine Tiere sind noch immer verstört", sagt Marco Stöver
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Hobbyschäfer geschockt: Schon wieder Schaf auf Weide attackiert

ab. Klecken. ab. Klecken. Wenn Hobbyschäfer Marco Stöver mit dem Auto bis zum Zaun seiner Weide in Klecken fährt, spitzen seine Schafe und Ziegen für gewöhnlich die Ohren. Doch derzeit ist alles anders - die Tiere sind verstört. Vor Kurzem wurden sie auf ihrer Weide überfallen, eines von ihnen schwer verletzt. Unbekannte hatten offensichtlich versucht, das kleine Soayschaf „Lillifee“ mit einer Drahtschlinge am Bein von der Weide zu ziehen. Bis heute steht noch nicht fest, ob ein Stück des Beinchens amputiert werden muss.

Dieser Überfall ist nicht der erste auf Marco Stövers wehrlose Tiere. Mindestens fünf Mal in den vergangenen zehn Jahren haben sich Fremde Zutritt zu Stövers Weide verschafft. Vier Schafe wurden ihm gestohlen, zwei weitere getötet - und auf der Weide liegengelassen. „Ein Muttertier wurde zusammengetreten und verprügelt“, berichtet Stöver. Das Schaf sei danach vier Wochen auf Knien gekrochen, überlebte die Attacke aber.

Für den Schäfer ist es immer furchtbar, wenn jemand seinen Tieren Leid zufügt. „Lillifees“ Schicksal trifft Stöver jedoch besonders hart, denn zwischen dem zwei Jahre alten Tier und ihm besteht eine besondere Bindung: Stöver hatte das einst vom Muttertier verstoßene Lämmchen mit der Flasche großgezogen.

Normalerweise springt „Lillifee“ fröhlich mähend über die Weide ihrem Ziehvater entgegen und holt sich zur Begrüßung ein paar Streicheleinheiten ab. Doch vor einigen Tagen war alles anders. Stövers Tiere wirkten verstört. „Schon als ich aus meinem Auto ausstieg, hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte“, erinnert sich Marco Stöver. Langsam und mit hängendem Kopf humpelte die sonst so lebhafte „Lillifee“ auf ihren Besitzer zu. „Ich entdeckte sofort das Stück Draht, das um einen Hinterhuf geschlungen war“, schildert Stöver. Der Draht hatte sich tief in „Lillifees“ Fleisch geschnitten und die Sehne oberhalb des Hufes durchtrennt.

Entsetzt rief Stöver den Tierarzt, der das verschreckte Schaf direkt auf der Weide behandelte. „Trotz des schnellen Eingriffs hatte sich die Wunde bereits entzündet“, erzählt der noch immer geschockte Hobbyschäfer. Das Tier wurde deshalb in die „Klinik für kleine Klauentiere“ zur Tierärztlichen Hochschule Hannover gebracht.
Ob das kleine Schaf bald aus der Klinik zurückkehrt, steht noch nicht fest. „Beim Röntgen wurde eine Fraktur festgestellt. Möglicherweise muss ein Stück des Beinchens oberhalb des Hufes amputiert werden“, sagt Stöver.

Wenn Lillifee zurückkommt, zieht sie auf eine andere Weide um. Und Marco Stöver lässt seine Weide in Klecken ab sofort von einer Kamera überwachen. „Sollte jemand wieder meine Tiere angreifen, werden mir die Bilder direkt auf das Handy geschickt. Das ist der einzige Schutz, den ich meinen Schafen und Ziegen bieten kann.“

Redakteur:

Alexandra Bisping

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