Eine "Todesfalle" für Greifvögel: Windpark soll rund um Geflügelfarm entstehen / Naturschützer alarmiert

Das Foto zeigt einen Rotmilan mitten in der Baustelle für das Windrat bei der Geflügelfarm | Foto: Wilhelm Hartmann
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mi. Neu Wulmstorf/Buxtehude. Nach dem Atomausstieg setzt man in Niedersachsen stark auf Windkraft. Doch auch diese saubere Energie hat eine schmutzige Seite: Jedes Jahr sterben laut Schätzungen hundertausende Vögel – vor allem Greifvögel – durch Windkraftanlagen. Naturschützer fordern daher besondere Sorgfalt bei der Standortwahl. In den Landkreisen Harburg und Stade schlägt man solch Warnungen offenbar in den Wind. Hier wird im Kreisgrenzgebiet bei Neu Wulmstorf ein Windpark ausgerechnet rund um einen Freiluft-Geflügelstall gebaut. Eine Todesfalle für Greifvögel, sagen Naturschützer.
„Die Vögel werden erst angefüttert und geraten dann in die Mühlen.“ Für Wilhelm Hartmann und seine Mitstreiter ist es ein Skandal: Die acht Windräder werden an verschiedenen Standorten in Entfernungen zwischen 300 Metern und 1,3 Kilometern rund um den Stall gebaut. Die Hühnerfarm, so seine Argumentation, wirke auf Greifvögel wie ein Magnet. Über 180 windkraftsensible Vögel, darunter streng geschützte Arten wie der Rotmilan, kämen im Bereich der Windräder regelmäßig vor.
Davon will man bei den zuständigen Landkreisen Harburg und Stade nichts wissen. Beide Kreise stützen sich auf Gutachten, die den Standort als unproblematisch ansehen. Die Expertenpapiere kommen - für den Vogelschützer nicht nachvollziehbar - zu dem Schluss, dass es um den Geflügelhof - einen quasi gedeckten Tisch - keine Greifvogel geben soll. Absurd: beim Geflügelhofbetreiber werden laut eigenen Angaben rund 1.000 Hühner im Jahr durch Greifvögel geholt. „Wie soll das gehen, wenn es hier keine gibt?“, fragt Hartmann. Sein Fazit: „Diese Anlage hätte hier nie entwickelt werden dürfen.“

Das Foto zeigt einen Rotmilan mitten in der Baustelle für das Windrat bei der Geflügelfarm | Foto: Wilhelm Hartmann
Wilhelm Hartmann: "Diese Windräder hatten nie gebaut werden dürfen"
Redakteur:

Mitja Schrader

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