Landkreis Harburg
Flüchtlingshelfer in Eckel und Klecken suchen tatkräftige Unterstützung
as. Klecken. „Das war schon fast richtig. Versuch es noch einmal“, macht Christiane Soler ihrem Schüler Soeil Faizi Mut. Täglich lernen die beiden Vokabeln und üben Grammatik. Christiane Soler unterstützt den 19-jährigen nicht nur beim Spracherwerb, sondern hilft ihm als ehrenamtliche Begleiterin, in Deutschland Fuß zu fassen und sich ein selbstständiges Leben aufzubauen.
„‘Mama Steffi‘ hilft uns sehr. Ich verstehe die Briefe vom Amt oft nicht, ‚Mama Steffi‘ erklärt mir dann, was ich machen soll“, sagt Ahmed Mushtaq. Auch der 29-Jährige und seine junge Familie werden im Alltag von einer ehrenamtlichen Begleiterin unterstützt. Egal ob es um die Hilfe bei der Suche nach einem Arbeitsplatz geht, Probleme mit dem Handyvertrag oder einfach darum, dass jemand zuhört - Stefanie Meiser kümmert sich. Liebevoll wird sie von Ahmed Mushtaq und seiner Familie „Mama Steffi“ genannt. Als neulich ein Haushaltsgerät kaputt gegangen war, hätte sein vierjähriger Sohn ihm geraten, doch „Mama Steffi“ anzurufen, denn die könne jedes Problem lösen, schmunzelt Ahmed Mushtaq.
Stefanie Meisner, Christiane Soler und ihre Mitstreiter von der Flüchtlingshilfe in Klecken und Eckel sind im Einsatz, wenn Not am Mann ist. „Zu den dezentral untergebrachten Flüchtlingen kommt einmal pro Woche für zwei Stunden ein Sozialarbeiter. Ist ein Flüchtling krank oder hat einen kurzfristigen Behördentermin erhalten, kann er nicht einfach eine Woche warten“, erklärt Claudia Leis-Bendorff. Rund 130 Flüchtlinge werden in Klecken und Eckel von den ehrenamtlichen Helfern betreut. Jetzt suchen die Begleiter Verstärkung. „Bei uns kann jeder mitmachen, der offen ist und Lust hat, sich einzubringen“, sagt Stefanie Meiser. Um sich als Begleiter zu engagieren, sind keine besonderen Kenntnisse erforderlich. Die Ehrenamtlichen sind gut vernetzt mit den Sozialarbeitern und stehen sich mit Rat und Tat zur Seite. „Jeder kann sich so einbringen, wie er mag“, sagt Stefanie Meiser.
Christiane Soler hatte im WOCHENBLATT vom Welcome-Café erfahren. „Ich kann jedem nur raten, einmal beim Welcome-Café vorbeizukommen. Der Blickwinkel ändert sich, wenn man sich persönlich gegenüber steht“, sagt Christiane Soler. Mittlerweile begleitet sie auch Flüchtlinge zu Behördengängen. „Gerade bei den Anhörungen der Ausländerbehörde ist es wichtig, die Flüchtlinge zu unterstützen“, sagt Christiane Soler. Denn um ihren guten Willen zu zeigen, würden viele Flüchtlinge die Niederschriften und Formulare der Behörde einfach blindlings unterschreiben, berichtet sie.
Doch auch die Helfer profitieren von ihrer Arbeit. „Ich freue mich, wenn ich sehe, wie unsere Flüchtlinge allmählich selbstständiger werden, einen Ausbildungsplatz erhalten und in Deutschland Fuß fassen“, sagt Claudia Leis-Bendorff. „Man erfährt viel über die Herkunftsländer der Flüchtlinge und taucht in fremde Kulturen ein, die einem vorher noch nicht bekannt waren“, ergänzt Claudia Lancelle. Beide sind begeistert von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft, mit der sie von ihren Schützlingen empfangen werden.
• Wer Lust hat, sich zu engagieren, meldet sich bei Stefanie Meiser unter Tel. 04105-586692 oder schaut beim nächsten Welcome-Café am Sonntag, 6. November, im Gemeindehaus (An der Thomaskirche) in Klecken vorbei.
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Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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