"2021 wird eine besondere Herausforderung"
Freilichtmuseum am Kiekeberg zieht Bilanz: Mindereinnahmen von rund 781.000 Euro in 2020
as. Ehestorf. 780.900 Euro fehlen dem Freilichtmuseum am Kiekeberg an Einnahmen. 16 Wochen war das Museum komplett geschlossen, das ist die Bilanz des Corona-Jahres 2020.
Zwar hat die Stiftung des Freilichtmuseums vom Land Niedersachsen im vergangenen Jahr einen Zuschuss von 100.000 Euro aus dem Corona-Nothilfe-Fonds des Landes Niedersachsen erhalten (das WOCHENBLATT berichtete), das reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um die Einnahmeaussfälle von 492.100 Euro für die Stiftung und 288.800 Euro für den Förderverein aufzufangen. Im Gegensatz zu anderen Museen generiert das Kiekeberg-Museum eine hohe Quote an Erlösen selbst - insofern ist es äußerst schwierig für das Museum, diesen finanziellen Ausfall aufzufangen.
"Rückblickend sind wir wirklich zufrieden, dass das vergangene Jahr durch stringent sparsames Wirtschaften und andere Maßnahmen so glimpflich verlaufen ist", sagt die Kaufmännische Geschäftsführerin der Stiftung, Carina Meyer. Unter anderem habe das Museum konsequent gespart und nicht notwendige Investitionen geschoben. Der Großteil der Mitarbeiter war im vergangenen Jahr in Kurzarbeit. Dass lässt sich aber, macht die Geschäftsführerin deutlich, nicht ein weiteres Jahr aufrechterhalten: "Investitionen und Arbeitsaufgaben, die 2020 noch vertretbar geschoben werden konnten, erhalten jetzt eine hohe Dringlichkeit!" Denn werden beispielsweise die Reetdächer oder Türschwellen der rund 400 Jahre alten Gebäude nicht regelmäßig gewartet, nehmen sie Schaden. Gebäude und Tiere müssen im Museum trotz Corona gepflegt und versorgt werden.
Die Tage, an denen das Museum 2020 geöffnet war, wurden auch sehr gut besucht, berichtet der Stiftungsratvorsitzende Klaus-Wilfried Kienert: insgesamt zählen das Museum und seine Außenstellen 95.015 Besuche, das sind 38 Prozent von 2019.
Bis vorerst Ende Januar bleibt das Museum geschlossen, doch für 2021 hat das Kiekeberg-Team ein Jahr voller Bildungsprogramme, Veranstaltungen, Vorführungen und Ausstellungen geplant, verrät Museumsdirektor Stefan Zimmermann. Die Sonderausstellung "Bauklötze staunen. Lego Architektur" wurde bis 28. März verlängert. Im Mai findet das Living-History-Event "1945. Der erste Sommer im Frieden" mit über 60 internationalen Darstellern statt. Zudem soll im September mit dem Quelle-Fertighaus ein weiteres Gebäude der "Königsberger Straße" eröffnet werden.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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