Günter Döpken (78) kümmert sich seit zehn Jahren ehrenamtlich um das Hünengrab im Klecker Wald
Für die Nachwelt erhalten

Günter Döpken (li.) wird bei der "Grabpflege" unterstützt von Sohn Armin (Mitte) und Enkel Nils | Foto: as
  • Günter Döpken (li.) wird bei der "Grabpflege" unterstützt von Sohn Armin (Mitte) und Enkel Nils
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as. Klecken. "Ratsch" macht die Harke. Günter Döpken (78) aus Buchholz bearbeitet den Waldboden am Hünengrab im Klecker Wald. Über sich das Grün der Bäume, rundherum Granitsteine. Man hört Vogelgezwitscher, ansonsten ist es still. Emsig harkt der Pensionär, entfernt Müll. Anschließend wandern Blattwerk, kleine Äste und Unrat in den eigens mitgebrachten Behälter. "Ich habe nach meiner Pensionierung nach einer sinnvollen Aufgabe gesucht. Auf einer Fahrradtour bin ich dann am Hünengrab vorbeigekommen", sagt Döpken. "Die Grabstelle war völlig zugewuchert, bedeckt vom Laub. Da bin ich am nächsten Tag mit einer Harke zurückgekommen und habe einfach angefangen."
Seit 10 Jahren kümmert sich Döpken jetzt ehrenamtlich um das Hünengrab. Zu tun gibt es immer etwas. Drei bis vier Mal im Monat fährt er von Buchholz mit dem Fahrrad zu der heidnischen Grabstätte, entfernt Blätter, sammelt Unrat, schaut nach dem Rechten und sorgt dafür, dass die Grabstelle in ihrer jetzigen Form erhalten bleibt. Als Hobby-Archäologe weiß der 78-Jährige um die Bedeutung der Grabstelle. Döpken hat ehrenamtlich bereits an mehreren Ausgrabungen im Landkreis Harburg mitgewirkt.
Im Klecker Wald sorgt Günter Döpken unter anderem dafür, dass das Hünengrab zum Pfingstgottesdienst hergerichtet ist. Denn nach dem Winter ist das Grab oft von einer dicken Laubschicht bedeckt. "Meist fange ich Ostern an, das Hünengrab freizuräumen und feuchtes Laub wegzukratzen. Nach und nach arbeite ich mich voran, bis ich, rechtzeitig vor Pfingsten, fertig bin", sagt Döpken. Nach dem Winter kommen so durchaus 50 Säcke Laub zusammen. Mittlerweile machen die Knie des Seniors nicht mehr mit, deshalb wird er von seinem Sohn Armin (54) und seinem Enkel Nils (23) unterstützt.
Für sein Engagement wurde Günter Döpken jüngst vom Superintendenten des Kirchenkreises Hittfeld, Dirk Jäger, und dem Kreisarchäologen Dr. Jochen Brand geehrt.

Das Hünengrab im Klecker Wald
Das Großsteingrab ist vor mehr als 5.000 Jahren, in der Zeit um 3.200 vor Christus, entstanden. Das Grab ist 48 mal sechs Meter groß und wird von 76 Steinen eingefasst. Die Grabkammer wurde aus Granitblöcken errichtet und befindet sich am nördlichen Ende in der Mitte der Einfassung. Ihre Tragsteine sind weitgehend erhalten, während die Decksteine bis auf einen fehlen. Unter anderem wurden solche Grabstätten aus der Jungsteinzeit nach ihrem Verfall als Baumaterial genutzt. 1892 wurde die Grabstelle erstmals restauriert, dabei wurden Steine ergänzt und umgestellt.
Die volkstümliche Bezeichnung „Hünengrab“ leitet sich übrigens vom niederdeutschen "hûne" ab, was Riese bedeutet.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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