Für Hundehof ist noch keine Lösung in Sicht
Betreiberinnen und Landkreis verhandeln über den „Schwarzbau“ / Auch NDR greift das Thema auf
(mi). „Wir wollen eine einvernehmliche und konstruktive Lösung mit den Betreiberinnen des Hundehofs „meikeva“ suchen, allerdings ist die Rechtslage sehr kompliziert“, sagte jetzt Kreissprecher Johannes Freudewald.
Unter dem Titel „Scheitert ihr Traum am Behördenstarrsinn?“ berichtete das WOCHENBLATT vor Kurzem über Eva-Maria Meyer und Meike Hees. Die Betreiberinnen einer Hundeschule mit angeschlossener Hundepension haben Probleme mit der Bauabteilung des Landkreises. Das Amt wirft ihnen vor, einen „Schwarzbetrieb“ zu führen.
Darum geht es: Die Hundehof-Betreiberinnen hatten ein altes Damwildgehege direkt neben ehemaligen NATO-Depots zwischen Seevetal und Marxen (Samtgemeinde Hanstedt) gepachtet. Die Ställe dort sind laut Bauaufsicht nur für Damwild und nicht für Hunde genehmigt. Eine Nutzungsänderung blockiert die Behörde, weil das Gelände aus ihrer Sicht nicht erschlossen ist. Eine ehemalige NATO-Straße, über die der Hundehof zu erreichen ist, erfülle die Anforderungen an eine Erschließungsstraße nicht. Deswegen sollen die Betreiberinnen einen Waldweg als Zufahrtsstraße ausbauen. Dazu kommt: Weil Hundepensionen nicht unter die Privilegierung für den Außenbereich fallen, müsse der Flächennutzungsplan geändert werde. Die Gesamtkosten für beide Maßnahmen liegen bei ca. 93.000 Euro. Findet sich keine andere Lösung, wäre das wohl das Aus für den Hundehof.
Warum wird hier eine innovative und vor allem nachgefragte Idee durch Behördenhandeln unmöglich gemacht anstatt mit Augenmaß nach einer Lösung zu suchen, fragte deswegen das WOCHENBLATT. Auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR)griff das Thema in einem Radio- und einem Fernsehbeitrag auf.
Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Jedenfalls teilte Landkreissprecher Johannes Freudewald mit, dass der Erste Kreisrat Björn Hoppenstedt ein Gespräch zu dem Thema anberaumt habe. Geht die Sache damit eine Abteilung höher? Dazu sagte Freudewald: Der Fall sei dem Landkreis bereits länger bekannt. Hinter den Kulissen arbeite man schon seit über einem Jahr an einer Lösung. Der Kreissprecher bekräftigte aber auch: „Es ist nicht einfach, wir können bei einem Schwarzbau nicht einfach ein Auge zudrücken“. Schließlich werde damit ein Präzedenzfall geschaffen, der andere zu den gleichen Forderungen animieren könnte. Das Problem müsse zusammen mit den beteiligten Gemeinden Seevetal und Marxen gelöst werden. Wie eine Lösung auch im Sinne von Eva-Maria Meyer und Meike Hees aussehen könnte, dazu gäbe es bisher aber noch keine spruchreifen Konzepte.
Ein Lichtblick für die Hundehofbetreiberinnen könnte eine Nachricht aus Seevetal sein, wonach Bürgermeisterin Martina Oertzen signalisierte, dass sich die Gemeinde bei der Nutzung der alten NATO-Straße durch den Hundehof im Rahmen des rechtlichen Möglichkeiten nicht querstellen werde.
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Redakteur:Mitja Schrader |
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