Fußball verbindet: Karsten Egler vom FC Rosengarten erhält den Niedersächsischen Ehrenamtspreis des DFB
as. Tötensen. Dass Fußball keine Grenzen kennt, stellt Karsten Egler beim FC Rosengarten unter Beweis. Seit 2015 engagiert sich der Vorsitzende des Fußballvereins für die in Rosengarten untergebrachten Flüchtlinge, gründete mit ihnen eine Fußballmannschaft und trainiert sie seitdem (das WOCHENBLATT berichtete). Jetzt wurde er für seinen ehrenamtlichen Einsatz mit dem Niedersächsischen Ehrenamtspreis des DFB ausgezeichnet. Zusätzlich wurde er für ein Jahr in den „Club 100“ des DFB aufgenommen. Damit zeichnet der DFB Menschen aus, die sich ganz besonders im und für den Fußball in Deutschland einsetzen.
Mit einem Fußball fing es an: Zwei Tage nachdem die ersten Flüchtlinge 2015 aus dem Iran, Irak, Syrien und der Elfenbeinküste in Tötensen eingetroffen waren, besuchte Karsten Egler kurzerhand das Flüchtlingsheim. Dabei hatte er einen Fußball. „Es kamen gleich einige Interessierte aus der Unterkunft“, erinnert sich Egler. Gemeinsam ging es zum Sportplatz. „Fußball kennt keine Grenzen, Fußball verbindet“, ist der Trainer des FC Rosengarten International überzeugt. Die aus aller Welt stammenden Spieler stellten sich auch einander vor, denn sie hatten sich auch noch nicht bekannt gemacht. Das erste Fußballspiel wurde dann in normaler Kleidung und barfuß gespielt - Sportkleidung hatte niemand. „Das schöne am Fußball ist, dass die Regeln allen bekannt sind. Egal woher die Spieler stammten, jeder wusste, wie das Spiel ging“, sagt Karsten Egler. Fortan bildete der Fußball einen wichtigen Bezugspunkt für die jungen Männer. Egler, Geschäftsführer eines Autohauses, kümmerte sich um geeignete Kleidung für die Spieler. Er organisierte für das internationale Team Trainingszeiten, einen Bus, der die Spieler im Winter zur Halle bringt, und beantragte die ersten Spielerpässe.
Sein Einsatz zeigt Erfolg: Mittlerweile trainieren etwa 35 Flüchtlinge bis zu vier Mal pro Woche im FC Rosengarten, hinzu kommen die Spiele am Wochenende. Sie spielen in den regulären Herrenmannschaften, mit Freizeitkickern und in der Futsal-Mannschaft, die Karsten Egler 2016 gegründet hat. „Für mich ist es wichtig, dass die Flüchtlinge aus den verschiedenen Ländern sich zum einen untereinander verstehen und respektieren und als Team zueinander stehen. Und zum anderen, dass gleichzeitig eine Integration in unseren normalen Herrenmannschaften stattfindet“, betont Egler.
Dieser Erfolg ist maßgeblich auf sein Wirken zurückzuführen. „Karsten kümmert sich um alle Belange der Mannschaft und der Spieler. Training, Ausstattung, Fahrdienst und Betreuung, Zeitnahme bei den Spielen und so weiter, alles wird von Karsten organisiert“, heißt es in der Begründung zur Auszeichnung mit dem DFB-Ehrenamtspreis, für den Egler vom Staffelleiter der VGH Futsal Liga Harburg, Dirk Possiwan, vorgeschlagen wurde. Und weiter: „Er unterstützt die Flüchtlinge auch im täglichen Leben“. Mehrfach hat das WOCHENBLATT bereits über Eglers Engagement für die Flüchtlinge, sei es im FC Rosengarten oder in seinem Autohaus, berichtet. Denn auch in seinem Betrieb bietet Egler Flüchtlingen eine Chance, bietet ihnen Praktika und Ausbildungsplätze an.
Mit dem Eintritt im „Club 100“ wird Egler doppelt ausgezeichnet: Neben einer DFB-Urkunde erhält er für seinen Verein zwei Mini-Tore und fünf Fußbälle, die den Jugendmannschaften zugute kommen sollen. Zum anderen wird Egler mit seiner Frau zu einem Länderspiel der Nationalmannschaft und einem Gala-Abend nach Barsinghausen eingeladen. „Das ist schon toll, das wird sicher ein einmaliges Erlebnis“, freut sich Karsten Egler.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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