Ortsrat fordert Antworten in offenem Brief
Große Sperrung, wenig Grün am Kreisel
Über zehn Tage lang wurde im Oktober an der Bepflanzung des Kreisverkehrs in der Ortsmitte Tötensen gearbeitet. Dafür wurde die komplette Westachse gesperrt, das bedeutete: Keine Abfahrt auf die Westerhofer Straße, die als Zubringer zur BAB 261 fungiert, und keine Abfahrt in Richtung Osten auf der Straße Zum Sunder, Richtung Hittfeld. Die Anwohner waren über das Ausmaß dieser Sperrung genervt und verwundert, denn nach Beendigung der Bauarbeiten ist zwar wieder freie Fahrt, jedoch vom geplanten Grün keine Sicht.
Die Freude über die pünktliche Aufhebung der Kreiselsperrung hielt sich am 19. Oktober in Tötensen in Grenzen, schließlich ist die beauftragte Firma schlichtweg nicht fertig geworden. Im Netz äußert sich der Unmut der Anwohner, zynische Kommentare umzeichnen das allgemeine Stimmungsbild im Dorf. "Das Ganze ist eine Riesenfrechheit", schreibt ein Facebook-Nutzer in einer Ortsgruppe. Ein anderer beschreibt die Situation als "Zumutung" und ein Dritter empfindet die steinige Gestaltung des Kreisels als "Baumüllentsorgungsplatz in der Ortsmitte".
Ortsbürgermeisterin Regina Lutz und ihr Stellvertreter Niclas Martens haben sich nun in einem offenen Brief an den Landkreis und die Gemeinde gewandt. Sie fordern darin Antworten, bringen ihren Unmut zum Ausdruck und warnen vor einem Vertrauensverlust der Bürger in die politischen und administrativen Prozesse. Unter anderem kritisieren sie das unzureichende und zu kurzfristige Informieren der Bürger durch den Landkreis, die langen Umwege für Anwohner und Feuerwehrleute, die ineffiziente Arbeitsweise durch die Firma und, dass ihrer Ansicht nach "keinerlei Abstimmung zwischen Gemeinde und Landkreis erfolgt" sei. "Ich kann die Art der Umsetzung nicht nachvollziehen", sagt Regina Lutz dazu.
Auch Bürgermeister Dirk Seidler ist alles andere als zufrieden mit der Abwicklung sowie der Arbeit der Firma, erklärt er im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. "Wie es hier gelaufen ist, ist schlecht", sagt er deutlich. Schon dass der ganze Prozess der Bepflanzung sich insgesamt derartig zog und inklusive Planung und Ausschreibung mehr als zwei Jahre angedauert hat, sei Resultat "zu vieler Köche und zu langer Entscheidungswege", erklärt Seidler. Alle Mitwirkende, sprich Landkreis, Gemeinde Rosengarten und der Ortsrat Tötensen, hätten gleichermaßen dazu beigetragen. Dies habe bereits mit der langen Entscheidungsfindung des Ortsrates angefangen. Hätte man beim Bau des Kreisels gleich die Gestaltung mitbedenken können, wäre es optimaler und kostengünstiger gewesen, sagt Seidler. Natürlich, so betont er, sei das gegenwärtige Problem die nun schief gelaufene Abwicklung, aus der man jetzt nur lernen könne. Für Dirk Seidler ist klar geworden, dass solche Vorhaben zukünftig bestmöglich in einer Hand bleiben sollten.
Als deutlich positiv zieht er aus der Geschichte aber eines: die tolle Beteiligung der Bürger, die bei der Bepflanzung der Außenbeete am Kreisel großes Engagement zeigten. Hierfür sprach Seidler nochmal seinen Dank aus. Für die Kreiselmitte habe man aber aus Sicherheitsgründen aber leider nicht auf Eigeninitiative setzen können - so die Vorschrift. Was die noch fehlende Bepflanzung angeht, so soll die Setzung der bereits bestellten Pflanzen in naher Zukunft erfolgen, erklärt Dirk Seidler. Einen genauen Zeitpunkt habe ihm die beauftragte Firma aber auch noch nicht nennen können. Zudem erfolgen dann die letzten Elektroarbeiten, damit beispielsweise eine Weihnachtsbeleuchtung zukünftig möglich wird. Für ein noch unbepflanztes Außenbeet gebe es zudem die Idee, einer Ortstafel. Doch das, so erklärt Dirk Seidler, fordere wieder mehrere administrative Absprachen - denn die Kreiselaußenflächen gehören dem Landkreis.
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