Senioren engagieren sich für Geflüchtete
Gruppe "Zur Werkbank" tüftelt ehrenamtlich

Die Freiwilligen der Nenndorfer Werkbank | Foto: pm
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Sie sägen, hämmern, schrauben und lackieren: die ehrenamtlichen Handwerker der "Werkbank", einer Untergruppe des „Fördervereins Jugend- und Altenhilfe für die Nenndorfer Dorfgemeinschaft“.
Seit zwölf Jahren treffen sich die Rentner jeden Dienstag im Keller der alten Grundschule in Nenndorf. Dort haben die Männer genug Platz, um an ihren Projekten zu tüfteln. Hauptsächlich bereiten die Ehrenamtlichen das Jahr über den Weihnachtsmarkt vor. Das bedeutet: Von Häuschen und Kulissen über Beleuchtung, Deko und liebevolle gestaltete Holzartikel wie Vogelhäuschen und Fußbänkchen kümmert sich die Werkbank um alles. Der Erlös fließt in den Förderverein. "Wir haben hier keinen Termindruck, sondern können einfach vor uns hin werkeln", erklärt Harald Möhrmann, der die Gruppe leitet.

Harald Möhrmann leitet die Werkbank-Gruppe | Foto: pm
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Neben dem Weihnachtsmarkt engagieren sich die Männer der Werkbank Nenndorf auch für die Grundschule und für vieles, was der Dorfgemeinschaft zugutekommt. Auch Geflüchteten will die Gruppe helfen und macht deshalb gespendete Fahrräder wieder fahrtüchtig und gibt sie gegen eine geringe Gebühr an Bedürftige oder Geflüchtete ab. "Eine tolle Sache", findet auch Ortsbürgermeister Thomas Flügge. Im Zuge der Unterbringung von knapp 90 Weltflüchtlingen in der Unterkunft "Am Hatzberg" werden Angebote wie dieses gebraucht. Kürzlich erst, so berichtet Flügge, holte ein geflüchteter junger Mann eines der gespendeten und von der Werkbank reparierten Räder ab. "Es war richtig schön, zu sehen, wie sehr er sich gefreut hat."
Rund 35 Räder hat die Werkbank noch eingelagert, sie stammen von privaten Spendern und sind - mal mehr, mal weniger - fahrtüchtig. Wichtig aber ist, so betont Harald Möhrmann, dass die Werkbank keine Fahrradreparatur für jedermann ist: Private Aufträge nehme sie nicht an.

Rund 35 zu reparierende Fahrräder hat die Werkbank noch gelagert | Foto: pm
  • Rund 35 zu reparierende Fahrräder hat die Werkbank noch gelagert
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14 Personen sind Teil der Werkbank, die meisten von ihnen sind Senioren, die in ihrem Berufsleben handwerklich tätig waren und somit ihre fundierte Fähigkeiten einbringen können. Neue Mitglieder seien stets willkommen, sagt Harald Möhrmann. "Aber nur, wer keine zwei linken Hände hat."

Die "Jungs" von der Werkbank: Rentner setzen sich für die Nenndorfer Dorfgemeinschaft ein

Mit 90 Jahren noch aktiv

Der Älteste der Gruppe ist Otto Arndt mit stolzen 90 Jahren, der fast von Beginn an dabei ist. Für ihn ist die Arbeit eine willkommene Abwechslung. "Otto sorgt hier für Ordnung", erzählt Harald Möhrmann. Das sei wichtig, schließlich könne man bei dem vielen Werkzeug und den vielen Materialien sonst schnell den Überblick verlieren. Der jüngste der Gruppe ist der 61-jährige Joachim Wesemeier, der hauptsächlich an den Fahrrädern schraubt. Peter Heitmann kümmert sich als Elektriker um alles, was Elektrik betrifft. Die Überprüfung von Lichterketten und Co. sei äußerst wichtig, um beim Weihnachtsmarkt rechtlich abgesichert zu sein, erzählen die Männer. Einer der kreativen Köpfe ist Rüdiger Neroch, der als gelernter Schaufensterdekorateur für die ansprechende Gestaltung vieler Projekte verantwortlich ist. Werner Böttcher, der sich als Tischlermeister mit Holz gut auskennt, schätzt besonders das Miteinander der Gruppe. "Wir haben hier sehr viel Spaß, ich bin froh regelmäßig unter Menschen zu sein. Und auch wenn wir schöne Gespräche führen - wir schaffen hier auch eine Menge", erzählt der 88-Jährige.
Minutiös eingehalten wird die Kaffeepause, zu der Günther Schliesing am Vormittag ruft. Hier wird dann geschnackt, getratscht und viel gelacht, bevor es für die Ehrenamtlichen der Werkbank wieder an die Arbeit geht.

Für den Weihnachtsmarkt bauen die Ehrenamtler fleißig Vogelhäuschen  | Foto: pm
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Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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