Förderverein: Heiner Schönecke legt Amt nieder
Kiekebergs größter Freund tritt zurück
35 Jahre lang war Heiner Schönecke im Vorstand des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Seit 2001 leitete er den Vereinsvorstand - als Zugpferd, mit größtem Engagement und mit viel Herzblut. Wie Heiner Schönecke auf dem gestrigen 33. Fördervereinsfest bekannt gab, wird er im November in der Mitgliederversammlung nicht zur Wiederwahl antreten.
Als "005", also als fünftes Gründungsmitglied des Fördervereins, hat Heiner Schönecke den Verein von Anfang an begleitet und große Entscheidungen mit getragen. Somit hat er maßgeblich zur Entwicklung des Museums, dessen großen Meilensteinen sowie zum Anstieg der Mitgliederzahl auf mittlerweile 14.421 beigetragen. Der Vorstand habe nun die Chance, sich neu aufzustellen, "jünger, dynamischer und frischer" zu werden, erklärt der 78-Jährige. Für die großartige Zusammenarbeit zwischen Förderverein, Stiftung und Kiekeberg-Hauptamtlichen bedankt sich Schönecke ausdrücklich. Das Vertrauen und die gewisse "Beinfreiheit", die ihm und dem Vorstand entgegengebracht wurden, sei beispiellos.
Mit Mut und Bereitschaft zur Diskussion
Als "nimmermüde" bezeichnete Museumsdirektor Stefan Zimmermann Heiner Schönecke. Kritisch, mit dem Finger in der Wunde, doch stets wohlwollend, gelte ihm als größtem Freund des Museums der Dank für sein jahrzehntelanges Engagement. "Ein Kiekeberg-Museum ohne Heiner Schönecke kann ich mir gar nicht vorstellen", sagte Heinz Lüers, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. Mit seinem Engagement, seiner Durchsetzungskraft sowie seiner Freude an Diskussion und Gestaltung habe Schönecke stets das Beste für den Kiekeberg bewirken können. Viele Projekte seien ohne den Förderverein und den damit verbundenen enormen Einsatz von Heiner Schönecke nicht zu realisieren gewesen. So etwa das Projekt "Königsberger Straße", das nur durch eine Bürgschaft des Fördervereins über 1,2 Millionen Euro ermöglicht wurde. "Da hatte ich ganz schön schwitzige Hände", erinnerte sich Schönecke an die schwerste Entscheidung in seiner Laufbahn als Fördervereins-Vorsitzender. Doch sein Mut und sein zukunftsgerichteter Blick erwiesen sich als Schlüssel für die Entwicklung des Freilichtmuseums.
Ohne den Förderverein hätte sich das Kiekeberg-Museum seit dem Erwerb von der Stadt Hamburg durch den Landkreis Harburg nicht zu dem entwickeln können, was es heute ist, erklärte Heiner Schönecke. Als Ideengeber für Innovationen, schnelle und unkomplizierte Sanierungen oder einfach als finanzieller Rückhalt stütze der Förderverein das Freilichtmuseum bereits seit der Vereinsgründung 1989. Mittlerweile sind rund 7,5 Millionen Euro vom Förderverein an den Kiekeberg gegangen. "Durch die Unterstützung können wir rund 400.000 bis 450.000 Euro jährlich in Projekte stecken", erklärte Carina Meyer, kaufmännische Geschäftsführerin des Kiekebergs.
Zukunftsvisionen
Mit Geschick vermittelte Heiner Schönecke zwischen Wirtschaft, Politik und Kultur - stets das Beste für das Museum im Sinn. "Er wird extrem fehlen. Er ist jemand, der wirklich hinguckt", sagte Heinz Lüers. "Ungefragt wird es aber erstmal keinen Ratschlag mehr von mir geben", scherzte Heiner Schönecke. Ganz ohne ihn auskommen wird und will der Förderverein natürlich nicht. "Wir werden dich natürlich um deinen Rat bitten", stellte Heinz Lüers klar.
Und Schönecke hat dem Vorstand bereits seine Vision mit auf den Weg gegeben. Zu seinen Zukunftsplänen gehören unter anderem das Knacken der 20.000er-Mitglieder-Marke, der Plan, Volontärstellen zu schaffen, um junge Leute frühzeitig an das Museum zu binden, sowie die Kooperation mit der Harburger Schützengilde. Die feiert im Jahr 2028 ihr 500-jähriges Bestehen und trage laut Schönecke enorm viel Kulturgut inne, das würdig sei, im Kiekeberg-Museum seinen Platz zu finden.
Bis November wird Heiner Schönecke den Vorstand noch leiten. Zwar gebe es bereits einen einstimmig gewählten Vorschlag für die Nachfolge Schöneckes, doch wer sein Amt übernimmt, entscheide sich erst im November endgültig. Eines ist aber sicher: Es gilt, große Fußstapfen zu füllen.len.
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