Kreisel-Chaos in Nenndorf
Regelmäßige Verkehrsstaus vor der Müllumschlaganlage / Landkreis kündigt Lösung an
as. Nenndorf. Wer samstagvormittags aus Richtung Dibbersen nach Nenndorf fährt, steht oft im Stau. Der Großteil der Autofahrer hat dabei nur ein Ziel: Die Müllumschlaganlage des Landkreises Harburg. Der umgangssprachlich als „Grünschnitt-Strich“ bezeichnete Stau sorgt immer wieder für Ärger.
„Fast jedes Mal, wenn ich über Nenndorf fahre, ist der Kreisel blockiert“, beschwert sich ein Leser beim WOCHENBLATT. „Das staut sich bis nach Dibbersen!“
„Der Stau vor der Umschlaganlage ist ein Dauerthema“, bestätigt Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler. Der Rückstau würde teilweise bis zum Anschluss der Autobahn führen, berichtet der Bürgermeister. Und fordert: „Es muss sich etwas ändern!“
Die Müllumschlaganlage des Landkreises Harburg befindet sich in der Straße Am Hatzberg, nur wenige Meter hinter dem Kreisel in der Bremer Straße. Unter anderem werden Landkreisbewohner hier Spermüll, Bauschutt oder Grünabfälle los. Das Problem: Auf dem Gelände der Anlage gibt es nur wenig Rückstauflächen, wo die Anlieferer warten können, bis der gewünschte Container wieder frei ist. So staut sich der Verkehr deshalb auch im Kreisel und auf der Bremer Straße. Während unter der Woche Grünabfälle und Bauschutt auch in Eddelsen abgegeben werden können, ist die Nenndorfer Anlage samstags die nächste Annahmestelle im Landkreis für Bewohner aus Rosengarten, Buchholz oder Seevetal.
Dem Landkreis ist das Problem bekannt. „Gerade zu Saisonzeiten kommt es immer wieder zu Engpässen“, sagt Landkreis-Sprecher Johannes Freudewald. Der Grund: Die Menschen würden eben hauptsächlich am Wochenende ihre Abfälle entsorgen. Auch die Hamburger Recyclinghöfe hätten mit diesem Problem zu kämpfen, berichtet der Kreissprecher. „Wir können nur an die Besucher appellieren, auf andere Zeiten auszuweichen, und die Öffnungszeiten voll auszunutzen“, sagt Freudewald. Die Umschlaganlage in Nenndorf ist montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet - allerdings ist fraglich, wie viele Arbeitnehmer es schaffen, unter der Woche vor 15.30 Uhr ihren Abfall zur Anlage zu bringen.
Dabei staut es sich vor allem an den Grünabfällen. Und die Zahl der Anlieferer steigt: „Von 2015 zu 2016 wurde rund 25 Prozent mehr an Grünabfällen bei uns abgegeben“, berichtet Frank Sameluck, Betriebsleiter Abfallwirtschaft im Landkreis Harburg. „Wir wissen um das Problem und arbeiten an einer Lösung“, sagt der Betriebsleiter.
Denkbar wäre eine Vergrößerung der Anlage, um den Rückstau zu vermeisen. Z.B. auf den Flächen, die der Anlage gegenüber liegen, die laut Bürgermeister Seidler offenbar im Besitz des Landkreises sind. Frank Sameluck wollte sich nicht weiter zu den Plänen des Landkreises äußern. Am Mittwoch, 6. September, soll im Umweltausschuss des Kreistags enthüllt werden, wie der Verkehr vor der Müllumschlaganlage zukünftig entzerrt werden kann.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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