Marta Bohnsack (27) stellt individuelle Erinnerungsstücke aus Muttermilch her
as. Rosengarten. Ein Armband mit großen, weißen Perlen, ein Ring mit einem elfenbeinfarbenen Stein oder ein schimmernder Anhänger: Marta Bohnsack aus Eckel (Rosengarten) stellt in ihrer Freizeit Schmuck her. Das an sich ist kein ungewöhnliches Hobby. Ungewöhnlich ist jedoch das Material, aus dem sie die Perlen und Anhänger anfertigt: Die 27-jährige stellt ihren Schmuck aus Muttermilch her.
„Die meisten können sich nicht vorstellen, wie das funktioniert, aber wenn sie den fertigen Schmuck sehen, sind sie begeistert“, sagt Marta Bohnsack. Auf die Idee kam sie nach der Geburt ihrer jüngsten Tochter Ella (1/2). „Ich habe die Stillzeit mit meinen Kindern als ganz besonders und sehr innig empfunden und wollte gern eine bleibende Erinnerung daran haben“, erzählt Bohnsack. Ihr Mann fand die Vorstellung, Schmuck aus der Muttermilch anzufertigen, zunächst befremdlich. Als er jedoch die fertigen Stücke sah, war er ebenfalls begeistert. Eigentlich wollte Marta Bohnsack den Schmuck nur für sich machen. Als sich jedoch die Anfragen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis häuften, beschloss sie, die besonderen Erinnerungsstücke auch anderen Müttern anbieten.
Für die Herstellung eines Schmuckstücks braucht Marta Bohnsack ein bis zwei Wochen. Ihre Kundinnen schicken ihr ihre Muttermilch per Post, rund 30 Milliliter benötigt sie. Dass ihr fremde Frauen ihre Muttermilch zuschicken, empfindet sie als großen Vertrauensbeweis. Bei Eingang der Muttermilch beginnt sie sofort mit der Verarbeitung. Die junge Mutter sterilisiert die Milch, entzieht ihr die Feuchtigkeit und verändert ihre Struktur. Dann fügt sie Kunstharz hinzu und gießt die Masse in die gewünschte Form. Nach dem Trocknen werden die Schmuckstücke geschliffen und mit Anhängern, Steckern etc. versehen und auf Wunsch graviert. Da das Material von ihren Kundinnen stammt, fertigt sie jedes Schmuckstück ganz individuell an. „Jede Perle ist besonders. Je nach Zusammensetzung der Muttermilch sind die Schmuckstücke anders schattiert, haben eine andere Farbe. Das ist immer wieder faszinierend“, sagt Marta Bohnsack.
Ihre Auftraggeber sind vor allem Mütter, die ein Erinnerungsstück für sich selbst oder für ihre Kinder schaffen wollen, aber sie hat auch schon Anfragen für Männerarmbänder erhalten. „Viele behalten als Erinnerungsstück den ersten Milchzahn oder die erste Locke des Kindes, wir haben eben den Schmuck aus Muttermilch“, sagt Marta Bohnsack. Auf Wunsch fügt sie auch Haare, ein Stück von der Nabelschnur oder Milchzähne in die Schmuckstücke ein. „Ich kann verstehen, dass das nicht jedermanns Sache ist“, so die Schmuckdesignerin. „Aber man sieht den Anhängern nicht an, woraus sie gefertigt sind. Etwas Persönliches von seinem Kind bei sich zu haben, das man nah am Herzen tragen kann, ist einfach schön.“
• www.mumima.de.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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