Grünschnitt und Schrott in der Natur entsorgt
Müllsünder verschmutzen Rosengarten

Grünschnitt, Plastiktüten und sogar ein altes Trampolin wurden auf einem Weg neben der A261 entsorgt | Foto: pm
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  • Grünschnitt, Plastiktüten und sogar ein altes Trampolin wurden auf einem Weg neben der A261 entsorgt
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Ihnen ist die Umwelt wohl egal: Rücksichtslose Müllsünder entsorgen ihren Abfall immer wieder auf Rosengartener Feldwegen und an abgelegenen Straßen. Jüngst fanden Anwohner an mehreren Stellen Grünschnitt, Plastik, Drähte und sogar ein altes Trampolin. Und das zum wiederholten Mal an denselben Stellen, neben der A261 bei Emsen. Und auch am Apfelweg in der Nähe von Langenrehm kippten Unbekannte mehrere Dutzend alte Pflanzenballen an den Wegesrand.

Am Apfelweg entsorgten Unbekannte zig Pflanzballen | Foto: pm
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Das ist nicht nur illegal und rücksichtslos, sondern auch schädlich für die Umwelt. Dass Plastik, Draht und Co. nichts in der Natur verloren haben, versteht sich von selbst. Dass aber auch Grünabfälle nicht einfach in Wäldern oder am Feldweg entsorgt werden dürfen, leuchtet nicht jedem Gartenbesitzer ein, ganz nach dem Motto: "Das kompostiert ja ohnehin." Dabei können falsch entsorgte Gartenabfälle ganz erheblichen Schaden anrichten.

Grünschnitt und Laub wurden einfach an einem Weg neben der A261 bei Emsen entsorgt | Foto: pm
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Wie der NABU erklärt, ersticke der Boden unter dem kompostierenden Abfall, der zusätzlich Stickstoff freisetzt. Dieser begünstige wiederum das Wachstum stickstoffliebender, invasiver Pflanzen, die sich rasch und übermächtig ausbreiten. Beispiele hierfür sind das Indische Springkraut oder der Japanische Staudenknöterich. Kleinere heimische Pflanzen haben dann keine Chance mehr zu wachsen und sind erfolgreich verdrängt. Zudem können giftige Pestizide über die Gartenabfälle in das Grundwasser sickern und das Ökosystem verschmutzen. Dadurch sind besonders Insekten, aber auch Säugetiere und Vögel gefährdet, für die das Gift tödlich sein kann.

Ein Trampolin und in Plastiktüten verpackte Plastik-Wellplatten | Foto: pm
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Neben dem Schaden für die Umwelt kostet die illegale Entsorgung auch den Steuerzahler bundesweit jährlich Millionenbeträge. Denn: Wenn kein Verantwortlicher ausgemacht werden kann, trägt der Landkreis die Kosten für die Entsorgung. Kann doch ein Schuldiger ausfindig gemacht werden, wird es teuer. Das Ablagern von Abfällen in der freien Landschaft (z.B. im Wald, auf Feldern) oder auf öffentlichen Straßen (z.B. neben Containern, auf dem Bürgersteig) wird als widerrechtliche Abfallentsorgung mit einem Bußgeld geahndet. Je nach Abfallart werden in Niedersachsen bis zu 50.000 Euro fällig.
Grün- und Gartenabfälle (z.B. Rasenschnitt, Laub, Baumwurzeln) dürfen ebenfalls nicht in der freien Landschaft oder auf öffentlichen Straßen abgelagert werden. Auch hier wird ein Bußgeld fällig. Bis zu 1.500 Euro müssen Müllsünder blechen. Eine Kofferraumladung Grünschnitt kostet bis zu 400 Euro.

Draht und Grünschnitt an der A261 | Foto: pm
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Immer mehr Müllsünder

"Grundsätzlich kann man nicht sagen, dass die illegale Entsorgung von Müll oder Gartenabfällen aktuell stärker zugenommen hat", erklärt Landkreis-Pressesprecherin Katja Bendig auf Nachfrage des WOCHENBLATT. Das hänge im Falle der Grünabfälle natürlich auch von der jeweiligen Jahreszeit ab. Dem Landkreis Harburg wurden die Fälle an der A261 bereits von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern gemeldet - eine Entsorgung wurde kurzfristig in die Wege geleitet. Die Pflanzenballen am Apfelweg wurden bis zum Zeitpunkt der WOCHENBLATT-Anfrage noch nicht gemeldet, eine Entsorgung werde aber ebenfalls zeitnah durchgeführt.

An einem Weg neben der A261 bei Emsen machten sich die Täter nicht einmal die Mühe, den Abfall aus der Tüte zu nehmen | Foto: pm
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Wie Katja Bendig betont, sei der Landkreis auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, denn ein Ordnungswidrigkeitenverfahren könne nur eingeleitet werden, wenn es einen Zeugen gibt, der die Tat beobachtet hat, und sich dieser bereit erklärt, Angaben zu seiner eigenen Person, zum Verursacher (zum Beispiel Kennzeichen) sowie zum Sachverhalt zu machen, oder aber, wenn es andere Hinweise auf den Verursacher gibt.

Illegalen Müll melden

 Bürgerinnen und Bürger können illegal entsorgte Abfälle per E-Mail an abfallberatung@lkharburg.de oder telefonisch unter Tel. 04171 - 693694 melden – mit möglichst genauem Standort und wenn möglich auch einer groben Schätzung der Abfallmenge. Unter dem Suchwort „Wilder Müll“ findet sich auf der Homepage www.landkreis-harburg.de des Landkreises zudem ein entsprechendes Meldeformular.

Grünschnitt und Laub wurden einfach an einem Weg neben der A261 bei Emsen entsorgt | Foto: pm
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Auch über die App "Müll weg" oder unter www.muell-weg.de kann Müll gemeldet werden. Wer seinen Unrat korrekt entsorgen möchte, findet Informationen zu den Themen Müllabfuhr, Grünabfallsammlung, Entsorgungsanlagen unter www.abfallwirtschaft.landkreis-harburg.de.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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