Neuer Rekord: 220.000 Besucher - Jahresrückblick im Freilichtmuseum am Kiekeberg
as. Ehestorf. Das ist ein absoluter Besucherrekord: Im vergangenen Jahr haben 220.000 Menschen das Freilichtmuseum am Kiekeberg besucht, das teilte Heike Meyer, die scheidende Vorsitzende der Stiftung des Freilichtmuseums, anlässlich des Jahresrückblickes mit. „2016 war ein sehr erfolgreiches Jahr“, so Meyer. Insgesamt hatten das Freilichtmuseum und die dazugehörigen Außenstellen 242.450 Besucher. Besonders beliebt waren die Sonder- und Dauerausstellungen, allen voran die im Mai eröffnete „Spielwelten“-Dauerausstellung, in der die Entwicklungen in der Spielzeugkultur von 1950 bis 1980 gezeigt werden.
„Unsere Kernaufgabe ist die Bildung“, sagte Museumsdirektor Prof. Dr. Rolf Wiese. „Wir möchten junge Menschen auf spielerische Art an das Museum heranführen und kindgerecht unsere regionale Geschichte erlebbar machen“, so Wiese. Das Konzept geht auf: Mehr als die Hälfte der Besucher war 2016 unter 18 Jahre alt.
Den Kreisseniorentag, den das Freilichtmuseum alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Landkreis Harburg ausrichtet, feierten rund 3.000 Besucher im Museum. Auch Sozialministerin Cornelia Rundt nutzte die Gelegenheit, sich das Museum und die Außenstellen anzuschauen.
Für seine Bemühung um die Region wurde das „Agrarium“ des Freilichtmuseums im vergangenen Jahr als repräsentativer Ort des 1. EU-Open-Project-Days ausgewählt und als erfolgreiches Multiplikatorenprojekt in der Region präsentiert. Der Bau des Agrariums wurde durch EU-Mittel gefördert.
Auch mit dem Großprojekt „Königsberger Straße“ geht es voran: Im vergangenen Jahr wurde die Gesamtfinanzierung erstellt. Zusätzlich zu den bereits 2015 zugesagten Fördermitteln des Bundes von 3,84 Millionen Euro erhielt das Freilichtmuseum im Dezember 2016 die gute Nachricht, dass das Bauprojekt mit 600.000 Euro vom Land Niedersachsen gefördert wird. „Diese Förderung ist nur durch das große Engagement der Kommunalpolitik möglich“, sagte die Kaufmännische Geschäftsführerin der Museumsstiftung, Carina Meyer, die im vergangenen Jahr die Nachfolge von Marc von Itter antrat. Mit weiteren 350.000 Euro unterstützt die Metropolregion das Projekt. „Die Finanzierungslücke wird immer kleiner“, freut sich Carina Meyer. Insgesamt wird das Projekt „Königsberger Straße“ rund 6,14 Millionen Euro kosten.
In diesem Jahr wird am 1. Mai ein großes Fest gefeiert: Vor 30 Jahren wurde das Museum vom Landkreis Harburg von der Hansestadt Hamburg übernommen, zudem feiert das Agrarium seinen fünften Geburtstag.
Eine ganz besondere Veränderung steht im Oktober an: Museumsdirektor Rolf Wiese scheidet im Oktober aus dem Museum aus. Seine Nachfolge wird Stefan Hannes Zimmermann, der zuvor das Bauernmuseum Wolfegg in der Nähe von Ravensburg leitete, antreten.
Auch im Stiftungsrat gab es einen Personenwechsel: Jüngst wurde Klaus Wilfried-Kienert zum Stiftungsratsvorsitzenden gewählt. Damit tritt er die Nachfolge der langjährigen Vorsitzenden Heike Meyer an. „Heike Meyer hat seit der Stiftungsgründung 2003 als Vorsitzende des Stiftungsrates die Geschicke des Museums gelenkt und maßgeblich zum überparteilichen Agieren des Rates beigetragen“, bedankte sich Landrat Rainer Rempe für ihr Engagement. „Ich trete in große Fußstapfen“, sagte der neue Stiftungsratsvorsitzende. „Das ist viel Verantwortung, aber ich habe richtig Lust darauf“, so Kienert. Er sitzt für die SPD im Kreistag, weiterhin engagiert er sich u.a. als 1. stv. Bürgermeister der Gemeinde Rosengarten und als Vahrendorfer Ortsbürgermeister.
Im Stiftungsrat sitzen: Manfred Cohrs, Peter Dederke, Heike Duisberg-Schleier, Melanie Hardt, Sybille Kahnenbley, Klaus-Wilfried Kienert, Malte Jörn Krafft, Torsten Lange, Maximilian Leroux, Heinz Lüers, Carina Meyer, Harald Ottmar, Rainer Rempe, Bodo Rick, Roselies Schnack, Heiner Schönecke, Dirk Seidler und Rolf Wiese.
Königsberger Straße
(mi). Die „Königsberger Straße“ ist das erste Museumsprojekt, das die Kulturgeschichte der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre in der ländlichen Region vollumfänglich erforscht, bewahrt und ausstellt. Geplant ist eine deutschlandweit einmalige neue Ausstellungswelt, die anhand charakteristischer Gebäude mit authentischen Innenausstattungen dörflichen Wandel und Alltagsleben von 1945 bis in die 1970er-Jahre dokumentiert. Zur fertigen Ausstellung sollen eine Doppelhaushälfte, eine Tankstelle, eine Ladenzeile und ein Aussiedlerhof gehören.
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Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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