Pferdestärken sind sein Ding: Tommy Matthies (15) ist erfolgreicher Springreiter
as. Nenndorf. Der fünfzehnjährige Tommy Matthies hat den Reitsport im Blut. Seine Eltern betreiben eine Pferdezucht in Nenndorf, schon als Kleinkind saß er bei seinen Eltern Tanja und Friedo mit auf dem Pferd und hat früh das Reiten gelernt.
„Beim Springreiten braucht man Rhythmusgefühl, ein gutes Auge, und Einfühlungsvermögen für das Pferd“, erklärt Tommy. „Tommy vereint diese Eigenschaften“, sagt sein Vater Friedo, selbst Springreiter, stolz. Tommy hat mit 25 gewonnenen Springen, als Bezirks-, Kreis- und Landesmeister, als zwölfter bei den Jugendmeisterschaften, dritter beim „Preis der Besten“ und Mitglied des Landeskaders ein äußerst erfolgreiches Jahr 2016 hinter sich gebracht. Jüngst ist er als „Sportler des Jahres“ der Gemeinde Rosengarten geehrt worden.
Vor drei Jahren nahm Tommy an einem Springreit-Turnier teil. Nachdem er dort gewann, hat ihn der Ehrgeiz gepackt. „Ich wollte schauen, was ich noch erreichen kann“, so Tommy. Trotz seiner Erfolge ist er auf dem Boden geblieben. „Vielleicht kann ich ja noch mal an der Landesmeisterschaft und an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen“, berichtet Tommy bescheiden von seinen Plänen für das Jahr 2017. Im Vergangenen Jahr war er noch in der Klasse „M“ angetreten, jetzt wird er in der höheren Klasse „S“ an den Start gehen.
Dafür ist viel Training notwendig. Während andere Kinder nach der Schule chillen oder eine Runde Playstation zocken, geht der fünfzehnjährige Tommy Matthies in den Stall, kümmert sich um seine Tiere und trainiert mit ihnen. Der junge Springreiter aus Nenndorf betreut die Hannoveraner „Sunny“, „Spirit“, „Clooney“ und Pony „Maddox“, mit denen er zu Turnieren antritt. Besonders erfolgreich war er mit „Spirit“, mit dem seine Mutter Tanja auch schon manches Turnier gewann. Täglich übt er mit seinen Pferden Dressur und Springen, in den Ferien kommen Kader- und Bezirkslehrgänge hinzu. Das schlaucht. „Nach einem langen Schultag muss ich mich manchmal überwinden, aber sobald ich auf dem Pferd sitze, ist alles gut. Wenn ich nicht reiten könnte, würde mir etwas fehlen“, sagt Tommy. Jedes seiner Pferde reagiert anders. „Spirit ist schnell, eine Kämpfernatur, und im Parcour leicht zu händeln, Clooney ist sehr groß und kräftig“, sagt Tommy. Um die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Tier und Reiter zu stärken, ist die regelmäßige Übung wichtig. Seit Januar arbeitet er zusätzlich mit der jungen Stute „Sunny“, mit der er in dieser Saison Turniere bestreiten will. Pony Maddox, mit dem er Vizebezirksmeister wurde, hat er selbst ausgebildet. Beruflich möchte Tommy später gern mit Pferden arbeiten. In den Ferien hat er ein Praktikum als Hufschmied gemacht und kann sich vorstellen, diesen Beruf zu ergreifen.
Tommy war rund 20 Wochenenden im vergangenen Jahr auf Turnieren, teilweise hatte er acht Starts an zwei Tagen. „Im Parcour muss man sich sehr konzentrieren, das ist dann fast so anstrengend wie körperliche Arbeit“, sagt Tommy. Er muss in Bruchteilen von Sekunden die richtige Distanz zum Hindernis einschätzen und entscheiden, wann sein Pferd abspringt. Nach den Turnieren folgt dann die Videoanalyse. War z.B. die Wendung zu groß? Was kann man besser machen, welche Fehler vermeiden?
Tommy ist nicht nur wegen der Pferde häufig im Stall. Sein ganzer Stolz, ein bei einem Turnier gewonnener Motorroller, ist hier ebenfalls untergebracht. In seiner Freizeit bastelt er daran herum, dabei leistet ihm häufig sein Kater „Fritzi“ Gesellschaft. Oder er unternimmt Ausfahrten mit seinen Freunden. „Ausritte mache ich auch gern. Hauptsache, ich bin in Bewegung“, sagt Tommy.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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