Pfingstgottesdienst
Rund 800 Besucher im Klecker Wald
Mit Klappstühlen, Decken und Kaffeebechern bepackt sind am Pfingstmontag bei bestem Wetter wieder etwa 800 Besucherinnen und Besucher zum Hünengrab im Klecker Wald gekommen. Gemeinsam feierten sie in fröhlicher Atmosphäre den traditionellen Waldgottesdienst des Kirchenkreises Hittfeld. Superintendent Dirk Jäger leitete den Gottesdienst und wurde unterstützt von Caroline Hoppe, seit diesem Jahr Pastorin in Holm-Seppensen. Für Musik sorgten Posaunenbläser aus dem Kirchenkreis unter der Leitung von Landesposaunenwart Lennart Rübke und Kirchenkreiskantor Kai Schöneweiß.
Passt die Kirche noch in die Zeit?
Dirk Jäger sprach in seiner Predigt von den kritischen Anfragen, die Menschen heute an die Kirche hätten. Zu politisch, zu moralisch, nicht mehr in die Zeit passend. Vieles davon sei Populismus, manches aber auch nicht ganz falsch, z.B. eine Sprache, die dem Verständnis des Glaubens im Wege stehe. Wer solch wertvolle Wahrheiten wie den Satz „Gott liebt dich, egal was du bist oder tust“ nicht ganz unmittelbar durch sein Handeln und seine Zugewandtheit erschließe, dürfe sich nicht wundern, wenn seine großartige Bedeutung nicht erkannt würde.
„Pfingsten erinnert daran, dass eine christliche Lebensart, Weisheit und Einsicht möglich sind“, sagte Jäger und verwies darauf, dass Gottes guter Geist und Jesu Beispiel definitiv in der Welt seien und nach zeitgemäßer Umsetzung verlangen. Dass man davon zu wenig sehen würde, sei kein Argument gegen das Christentum, „die Seife ist schließlich auch schon lange erfunden, und die Leute hätten immer noch dreckige Hände.“
Das Evangelium kommunizieren
Am Beispiel der ersten Christen vor 2.000 Jahren ermutigte Jäger zum klaren Bekenntnis und zur vielfältigen Kommunikation des Evangeliums auch außerhalb der Kirchenmauern. Verständlichkeit solle aber nicht dazu führen, Kontur und Profil unscharf werden zu lassen. „Ich finde, da sollten wir deutlicher sagen, dass die Kirche kein weichgespülter Dienstleister zum Nulltarif ist, sondern die Gemeinschaft derer, die Christus nachfolgen. Mit aller Zugewandtheit und Herzlichkeit, aber auch mit dem unverwechselbaren Anspruch, der uns zu eigen ist. Menschen erwarten zu Recht, dass wir zu allen derzeitigen Krisen mehr und Wesentlicheres zu sagen haben als so manch politischer Akteur, der die Fehler im System zu heilen versucht mit der einen oder anderen Steuermilliarde, die unseren Kindern und Enkeln später fehlen wird.“
Arbeit mit Kindern und Jugendlich ein Schwerpunkt der Kirche
Jägers Fazit: „Ob wir uns an Gottes Geist herantrauen, ihm etwas zutrauen und daraus eine Atmosphäre der Freude, der Zuwendung, der unaufgeregten Gestaltung eines Miteinanders sichtbar und spürbar werden lassen – das müssen wir wollen. Aber wenn wir`s wollen, dann werden wir merken, wie gut das ist. Für uns selbst, für die anderen, für eine Welt, die dieses Zusammenwirken von geistbewegten Menschen braucht.“
Zum Abschluss sangen alle gemeinsam den Waldgottesdienst-Klassiker „Geh‘ aus mein Herz“, dann traf man sich bei Kaffee und Butterkuchen der Bäckerei Danker aus Klecken. Die Feuerwehr Lüllau sorgte für Sicherheit und technische Unterstützung, das DRK zeigte sich für den Sanitätsdienst verantwortlich. Kaffee und Tee spendeten die Kirchengemeinden Hittfeld, Maschen und Meckelfeld. Die Kollekte des Gottesdienstes in Höhe von 2.200 Euro geht an den evangelischen Kreisjugenddienst. Die vielfältige und attraktive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ein Schwerpunkt im Kirchenkreis Hittfeld. (bim/nw).
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