Senioren sollen mit "Schulpflicht" auf neuen Lebensabschnitt vorbereitet werden: Kreisseniorentag am Kiekeberg gab Einblick ins "Abenteuer Alter"
ce. Ehestorf. "Die 'Schulpflicht' für 60-Jährige soll eingeführt werden, damit Senioren fundiert und qualifiziert auf den Lebensabschnitt als Senioren vorbereitet werden. Sie sollen mit Möglichkeiten gesellschaftlichen Engagements ebenso vertraut gemacht werden wie mit im Alter auftretenden gesundheitlichen Risiken." Diesen Appell richtete Prof. Dr. Rolf Wiese, Direktor des Freilichtmuseums am Ehestorfer Kiekeberg am Sonntag an Cornelia Rundt, Niedersachsens Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Migration.
Rundt war prominenter Gast beim Kreisseniorentag unter dem Motto "Abenteuer Alter", den der Landkreis Harburg, der Kreisseniorenbeirat und das Seniorenservicebüro gemeinsam veranstalteten. Beim Aktionstag ebenfalls als Gäste mit dabei waren Landrat Joachim Bordt, Heike Meyer, Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung des Freilichtmuseums, Freilichtmuseums-Fördervereinschef Heiner Schönecke und Kreisseniorenbeirats-Vorsitzender Ulf Alsguth.
Die Idee zu Rolf Wieses "Schulpflicht"-Vorschlag entstand auch aus der Zusammenarbeit mit den im Förderverein des Museums ehrenamtlich Aktiven im Seniorenalter. Viele von ihnen engagierten sich auch am Aktionstag. "Es gilt, ein vorbildliches Angebot zu schaffen, das Potenziale aufzeigt und auf den Umgang mit dem Alter vorbereitet", so Wiese.
A hob hervor, dass heute jeder vierte Niedersachse älter als 60 Jahre alt sei, im Jahr 2030 werde Prognosen zufolge jeder zehnte Niedersachse über 80 Jahre alt sein. "Gleichwohl kennt die Teilnahme an sportlichen, kulturellen und sozialen Aktivitäten heute nahezu keine Altersgrenzen", so Rundt. Der im Landkreis Harburg bereits seit 1998 stattfindende Kreisseniorentag mit seinem breitgefächerten Programm spiegele diese Tatsache wider und sei daher eine "wunderbare Veranstaltung".
Landrat Joachim Bordt appellierte an die zahlreichen Besucher, das "Abenteuer Alter" zu genießen: "Bringen Sie sich ein und gestalten Sie mit, denn wir brauchen Sie!"
Großen Anklang fanden die vielfältigen Aktivitäten beim Seniorentag. Die Bandbreite bei den über 60 Ausstellern reichte von der plattdeutschen Morgenandacht über Vorträge und musikalische Darbietungen bis zu Infoständen rund um Reisen, Sport, Gesundheit und Pflege. "Es ist gut, dass es solch eine Veranstaltung gibt, bei der man sich persönlich beraten lassen kann", sagte Helga Führer (73) aus Marxen, die sich am Stand des Eißendorfer Pflegeheimes Eichenhöhe über Betreutes Wohnen informierte. "Im Moment benötige ich dieses Angebot noch nicht. Wenn es aber irgendwann soweit ist, bin ich damit nun schon vertraut."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.