Bauantrag in Rosengarten gestellt
Tiny-Häuser für Geflüchtete
Um die Unterbringung der Geflüchteten in der Gemeinde Rosengarten herrschte in den vergangenen Monaten Uneinigkeit. Zunächst war eine Containerdorfanlage für bis zu 90 Personen geplant. Bürgerinnen und Bürger monierten daraufhin die Verteilung der geflüchteten Menschen sowie die Nachhaltigkeit. Die Beschwerden der Anwohner hatten Erfolg: Die Flüchtlingsunterkunft wird deutlich kleiner geplant. Alternativ soll eine Tiny-House-Siedlung bestehend aus neun Objekten am Standort Dunkenkuhle in Tötensen entstehen.
Der Bauantrag sei bereits gestellt worden, mit der Ausschreibung werde nur noch gewartet, bis die Genehmigung erteilt wird, bestätigt Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler. Bei den neun Tiny-Häusern handelt es sich um Holz-Fertighäuser, die als abgeschlossene Wohneinheiten, jeweils mit Sanitäranlagen und Küchenzeile ausgestattet, konzipiert sind. Pro Häuschen seien zwei Schlafzimmer eingeplant, sodass Familien mit bis zu sechs Personen Platz finden.
Mit der Fertigstellung werde bis Ende des Jahres gerechnet. Da es sich bei der Fläche um einen Teil der inzwischen sanierten Deponie Dunkenkuhle handelt, sollen die geplanten Tiny-Häuser nicht direkt auf dem Boden gebaut werden, sondern erhöht stehen. Zwischen Haus und Boden soll etwa 20 Zentimeter Platz gelassen werden, um eine Luftzirkulation zu gewährleisten, damit es zu keinen Problemen mit eventuell auftretenden Gasen komme. Die Entgasung der ehemaligen Deponie sei schon seit Jahren beendet, wie auch sämtliche Gutachten des Landkreises Harburg bestätigen. Zudem sei die Fläche kein Teil der Deponie, auf dem Müll gelagert wurde. Trotzdem solle jedes Risiko ausgeschlossen werden. Ein Experte habe bereits bestätigt, dass der Boden für das geplante Fundament geeignet sei, das entsprechende Gutachten werde bald fertiggestellt.
Die Kosten für die Tiny-Häuser liegen bei etwa einer knappen Million Euro, die die Gemeinde Rosengarten trägt. Miete könne natürlich nicht genommen werden, doch die Pro-Kopf-Wohnkosten könne sich die Gemeinde über das Jobcenter erstatten lassen. Die Tiny-Häuser sollen für die anerkannten Asylbewerber, aber auch für Obdachlosen als Zwischenstation dienen, bis diese eine eigene Wohnung finden.
Da nach der Fertigstellung nun deutlich weniger Personen untergebracht werden können, als zunächst geplant war, müsse die Gemeinde Rosengarten für weitere Unterbringungen Ausschau nach bevorzugt eigenen, geeigneten Flächen halten, erklärt Seidler. "Mit der Tiny-Haus-Siedlung schaffen wir eine Grundlage. Auf alles andere können wir erst reagieren, wenn es soweit ist", so der Bürgermeister. Derzeit wisse man nämlich noch nicht wie viele Personen die Gemeinde am Ende aufnehmen muss. Dies sei gerade im Zuge von Familienzusammenführungen Geflüchteter schwer zu kalkulieren.
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