Gemeinsamer Planungsprozess gefordert
Bauunternehmer Steffen Lücking ätzt gegen Bebauungsplan
lm. Langenrehm. Im Vorfeld der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Gemeinde Rosengarten am gestrigen Dienstag wandte sich Bauunternehmer Steffen Lücking mit einer Rundmail an Ausschussmitglieder, Verwaltungsangestellte von Landkreis und Gemeinde und Bewohner des Ortes. In seinem Schreiben wendet sich Lücking mit einer Bitte an die Mitglieder des Ausschusses: den Bebauungsplan "Langenrehm, Dorf II", über den diskutiert werden sollte, nicht zu empfehlen. Stattdessen schlägt er die Bildung einer Arbeitsgruppe vor, die Vertreter aus Verwaltung, Politik, den Einwohnern von Langenrehm und des Kiekebergmuseums umfasst.
Lücking befindet sich seit 2012 im Besitz der Fläche, mit der sich der Bebauungsplan befasst. Ursprünglich sollten auf dem Gelände Ferienwohnungen entstehen. Der Bebauungsplan "Wilms Hoff" wurde erstellt und letztlich im Ausschuss beschlossen.
Dann kamen die Planungen allerdings ins Stocken, die Entwässerungsmöglichkeiten auf der Baufläche erwiesen sich als nicht ausreichend. Nachdem diese Problematik durch den Anschluss an die zentrale Abwasserbeseitigung des betroffenen Ortsteils beseitigt war, schien der Weg frei für die Pläne des Bauunternehmers. Der Bauausschuss der Gemeinde Rosengarten legte dann allerdings eine Rolle rückwärts hin und hob den Ratsbeschluss wieder auf. Gleichzeitig setzte man eine neue Planerin ein, die mit der Fläche betraut wurde und einen neuen Bebauungsplan erstellte. Über eben diesen Plan wurde gestern Abend im Ausschuss beraten.
In seinem Schreiben weist Lücking darauf hin, dass der neue "B-Plan" nicht umzusetzen sei. Die Oberflächenentwässerung werde dabei nicht berücksichtigt, obwohl die Missstände bekannt seien, kritisiert er. Baumbestände wären auf dem Plan falsch oder mitunter gar nicht erfasst. Lückings Planungen, Ferienwohnungen auf dem Areal zu errichten, seien nicht zu realisieren, da im textlichen Teil des Bebauungsplans explizit hervorgehoben werde, dass die Flächen mit Einzelhäusern bebaut werden sollen. Dazu kommt, dass die Zahl der Wohneinheiten durch die Beschränkung der zu bebauenden Fläche auf elf statt den ursprünglich vorgesehenen 25 reduziert werde.
Lücking wünscht sich nun, dass die Bewohner des Dorfes bei der Planung mehr mit einbezogen werden. Für ihn ist es nicht nachzuvollziehen, warum die Bereicherung durch die im Bebauungsplan "Wilms Hoff" beschlossene Nutzung der Flächen nicht mehr realisiert werden soll. Eindringlich bittet er die Verwaltung, in einen gemeinsamen Planungsprozess einzusteigen, mit dem am Ende alle Seiten zufrieden sind.
• Da der Bau- und Planungsausschuss am Dienstagabend nach Redaktionsschluss tagte, lesen Sie einen
ausführlichen Bericht in der kommenden Samstagsausgabe.
Ein sinnvoller Vorschlag
Wer sich mit der "Odyssee" der Bauflächen in Langenrehm beschäftigt hat, der weiß, dass das Thema kein einfaches ist. Die Fronten scheinen hier verhärtet zu sein, es scheint, als wolle die Gemeinde Lücking Steine in den Weg legen. Umso interessanter ist es nun, dass dieser trotzdem den Schritt auf die Verwaltung zu macht und offensichtlich bereit ist, sich mit den Planern an einen Tisch zu setzen. Für den Frieden in der Gemeinde wäre es vielleicht wirklich am besten, den Planungsprozess noch einmal von vorne zu beginnen. Dann kann hinterher auch niemand sagen, dass er sich übergangen fühlt.
Lennart Möller
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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